Montag, 20. November 2017Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:41 Uhr

VW-Aktien schießen auf höchsten Stand seit Dieselgate

DAX
DAX 17.773,38

Der Dax hat den Jamaika-Schock schnell hinter sich gelassen und ist in die Gewinnzone geklettert. Er schließt mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 13.059 Punkten. Der MDax verabschiedet sich ebenfalls mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 26.568 Punkten aus dem Handel. Der TecDax verbucht sogar ein Plus von 1,2 Prozent und schließt bei 2544 Zählern.

  • Mit seinen neuen Wachstumsvorgaben hat Volkswagen die Anleger in großem Stil angelockt und sich an die Spitze des Dax gesetzt. Die Aktien der Wolfsburger schossen zeitweise um 5,4 Prozent in die Höhe auf 167,35 Euro und damit so hoch wie zuletzt am 17. September 2015 - also kurz vor Bekanntwerden des Diesel-Abgasskandals.
  • Anders als der Dax haben die VW-Titel aber noch einen weiten Weg zu ihrem Rekordhoch vor sich: Die Bestmarke aus dem März 2015 liegt mit mehr als 262 Euro rund 36 Prozent höher.

 

17:25 Uhr

Eurokurs auf Berg- und Talfahrt

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,06

Während der Aktienmarkt das Thema Jamaika weitgehend ad acta gelegt hat, reagiert der Devisenmarkt mit Ausschlägen in beide Richtungen auf die unklare politische Lage in der größten Euro-Volkswirtschaft.

  • In der vergangenen Nacht war die Gemeinschaftswährung zunächst um etwa einen halben Cent bis auf 1,1722 US-Dollar gefallen und stieg dann im Vormittagshandel wieder bis auf 1,1812 Dollar.
  • Am Nachmittag gab der Euro zuletzt nach und wurde bei 1,1750 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1781 (Freitag: 1,1795) Dollar fest.
  • Am Nachmittag stützten zudem starke Konjunkturdaten aus den USA den Dollar. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren war im Oktober stärker als erwartet gestiegen.
  •  Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88940 (0,89385) britische Pfund, 132,10 (132,82) japanische Yen und 1,1676 (1,1696) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1286,20 (1284,35) Dollar gefixt.
17:18 Uhr

Opec entgleitet Kontrolle über Ölpreis

Trotz der Aussicht auf eine Verlängerung der Förderbremse durch die Opec und ihre Partner sind die Ölpreise am Montag ins Rutschen gekommen. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um zwei Prozent auf 61,44 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 55,57 Dollar 1,7 Prozent weniger.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 90,07

Zwar rechneten fast alle mit einer Verlängerung der seit Jahresbeginn geltenden geringeren Förderquoten, heißt es am Markt. Doch gebe es Zweifel, ob tatsächlich die Ölschwemme dadurch vermindert werde. Auch gebe es unterschiedliche Prognosen über die Nachfrage nach Öl.

Die endgültige Entscheidung der Opec dürfte auf dem nächsten Treffen am 30. November fallen, sagte der iranische Ölminister Bidschan Sanganeh der iranischen Nachrichtenagentur ISNA zufolge. Das Kartell hatte sich im vorigen Jahr mit weiteren wichtigen Öl-Ländern wie Russland auf eine Drosselung der Förderung verständigt. Die Vereinbarung läuft im März 2018 aus.

16:29 Uhr

Drohender Arbeitskampf belastet Siemens

Siemens
Siemens 172,10

Siemens gehören am Nachmittag zu den schwächsten Werten im Dax.

Im Streit um die angekündigten Stellenstreichungen und Standortschließungen bei Siemens hat die IG Metall mit Streiks gedroht. "Sollte der Vorstand bei seinen Plänen bleiben, werden wir mit den uns als Gewerkschaft zur Verfügung stehenden Mitteln weitermachen", sagte Siemens-Aufsichtsrat und IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag. Dabei schließe er auch Streiks nicht aus. In Berlin protestierten Beschäftigte mit einer Menschenkette gegen die Kürzungspläne.

Während der Dax sein Plus auf mehr als ein halbes Prozent ausbaut. Verbuchen die Siemens-Aktien ein Minus von mehr als 0,2 Prozent.

16:04 Uhr

Wall Street eröffnet mit minimalen Gewinnen

Viel tut sich zu Handelsbeginn nicht an der Wall Street, aber statt der sich abzeichnenden minimalen Verluste, legen alle drei großen Indizes immerhin minimale 0,1 Prozent zu:

  • Der Dow Jones notiert bei 23.390, der S&P500 bei 2580 und der Nasdaq-Composite bei 6790 Punkten.
  • Die Umsätze in New York dürften in der neuen Woche eher mau sein, denn wegen des Thanksgiving-Feiertags am Donnerstag und eines am Freitag verkürzten Handelstages fehlen viele Anleger in dieser Woche. Auch stehen kaum Termine an.
  • Im Fokus steht, wie berichtet, die Sechs-Milliarden-Dollar schwere Offerte des Chipherstellers Marvell Techology für Cavium. Cavium steigen um 8,8 Prozent auf 82,50 Dollar. Marvell legten rund drei Prozent auf 20,90 Dollar zu. 
  • Abwärts geht's dagegen für Merck. Der Erfolg des Schweizer Pharmakonzerns Roche bei der Krebs-Immuntherapie verschreckte die Aktionäre des US-Rivalen Merck. Die Aktien fielen um rund zwei Prozent und hielten damit im Dow die rote Laterne.
15:02 Uhr

Rohstoffagentur: Lithium für E-Autos wird nicht knapp

Eines der größten Lithium-Vorkommen der Welt wird in Bolivien am Uyuni-Salzsee vermutet.

Eines der größten Lithium-Vorkommen der Welt wird in Bolivien am Uyuni-Salzsee vermutet.

(Foto: REUTERS)

Der weltweite E-Mobilitätshype hat zuletzt Sorgen befeuert, der Rohstoff Lithium für die Akkus könnte bald knapp werden. Der Preis ist stark gestiegen. Zu Unrecht, meint zumindest die Deutsche Rohstoffagentur.

Das für viele Elektroauto-Batterien oder Smartphone-Akkus unerlässliche Leichtmetall dürfte bis 2025 ohne größere Probleme verfügbar sein - jedenfalls bei Annahme eines optimistischen Szenarios, wie die Rohstoffagentur mitteilte.

Die Förderländer weiteten ihr Angebot an Lithium aus, was zu einem Überschuss des Elements führen könne. "Es wird langfristig genug Lithium für den Ausbau der Elektromobilität geben."

Vorübergehend seien Situationen zwar möglich, in denen zu wenig Lithium auf den Markt kommt - etwa wenn die E-Mobilität "besonders dynamisch" anlaufen und Förderkapazitäten weniger als erwartet ausgebaut werden sollten. Grundsätzlich aber nimmt die Dera - sie gehört zur Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) unter der Aufsicht des Wirtschaftsministeriums - an, "dass die Versorgung des Lithium-Marktes gesichert ist".

14:48 Uhr

Goldman Sachs setzt auf Paris und Frankfurt statt London

Paris oder Frankfurt? Das ist für viele Großbanken die Frage, wenn es zum Brexit kommt. Goldman Sachs nimmt einfach beide.

Goldman Sachs werde "zwei Europazentralen" haben, eine in Frankfurt am Main und eine in Paris, sagte Lloyd Blankfein der französischen Zeitung "Le Figaro". Der Brexit zwinge die Bank dazu, ihr Geschäft zu "dezentralisieren". Frankfurt und Paris seien ausgewählt worden, weil Deutschland und Frankreich die größten europäischen Wirtschaftsnationen seien.

Goldman Sachs beschäftigt rund 6000 Menschen in Großbritannien. Bereits im März hatte die US-Bank angekündigt, Stellen von London in andere europäische Städte zu verlagern. Wie viele Mitarbeiter künftig wo beschäftigt sein sollen, sagte Blankfein nicht. Einige würden aus London übersiedeln, andere würden neu eingestellt, sagte er dem "Figaro". Viele US-Mitarbeiter aber "würden lieber in Paris als in Frankfurt leben - aus vielen Gründen".

Per Twitter hatte Blankfein dagegen erst Mitte Oktober Frankfurt gelobt: "Tolle Treffen, tolles Wetter, habe es wirklich genossen. Gut, weil ich sehr viel mehr Zeit dort verbringen werde", schrieb Blankfein damals.

14:10 Uhr

Wall Street erwartet schwachen Start

Während der Dax schon wieder im Plus notiert, sieht die Wall Street einem schwachen Handelsstart entgegen. Mit den deutschen Koalitionsverhandlungen hat das allerdings nichts zu tun.

Im Fokus steht weiter die US-Steuerreform, deren Erfolg ein wichtiges Signal für die Börsianer wäre. Die Zustimmung des Senats steht aber noch aus und gilt als unsicher. Teilnehmer weisen aber auch darauf hin, dass die in diesem Jahr stark gestiegenen Aktienkurse viele Investoren anfällig für Gewinnmitnahmen machen. "Es war weltweit ein so gutes Jahr, so dass viele Teilnehmer ihre Performance retten wollen", sagt Kevin Nicholson von Riverfront Investment Group.  

Unternehmensseitig steht möglicherweise die Übernahme des Chip-Herstellers Cavium durch Marvell Technology Group ins Haus. Die beiden Gesellschaften planen, das Abkommen bereits am Montag bekanntzugeben, wie mit der Sache vertraute Personen sagten. Der Deal im Volumen von rund 6 Milliarden Dollar - jeweils zur Hälfte in bar und Aktien - bewerte Cavium mit 80 Dollar oder mehr je Aktie. Beide Aktien sind vorbörslich noch nicht aktiv.

13:14 Uhr

Merkel ermahnt Siemens

Siemens
Siemens 172,00

Im Streit über die Streichung Tausender Stellen bei Siemens hat sich Kanzlerin Angela Merkel zu Wort gemeldet. "Die Bundesregierung (...) bedauert die Ankündigung von Siemens, seine Werke in Leipzig und Görlitz zu schließen und die Arbeitsplätze abzubauen", sagte ihr Sprecher Steffen Seibert. Dies sei eine Unternehmensentscheidung, die nicht nur für die betroffenen Menschen und Regionen, sondern für den Industriestandort Deutschland von großer Tragweite sei. Die Regierung gehe davon aus, dass sich die Unternehmensführung in sehr enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern um faire Regelungen kümmere.

Die Siemens-Ankündigung, fast 7000 Arbeitsplätze abzubauen und mehrere Werke zu schließen, hatte an den betroffenen Standorten eine Protestwelle ausgelöst. "Sollte der Vorstand bei seinen Plänen bleiben, werden wir mit den uns als Gewerkschaft zur Verfügung stehenden Mitteln weitermachen", hatte Siemens-Aufsichtsrat und IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner angekündigt.

13:04 Uhr

Alibaba pumpt Milliarden in Supermärkte

Onlinehandel vs. stationäre Geschäfte? Für Alibaba gehört beides zusammen.

  • Der chinesische Internethändler setzt wie US-Rivale Amazon mit einem Milliarden-Zukauf verstärkt auf stationäre Supermärkte. Für umgerechnet 2,5 Milliarden Euro übernimmt Alibaba einen Anteil von mehr als einem Drittel an Chinas größtem Betreiber von Warenhäusern Sun Art.
  • Stationäre Ladengeschäfte seien für Verbraucher unverzichtbar und sollten durch Daten-Technologien und persönlichen Service in der Digital-Wirtschaft gestärkt werden, sagte Alibaba-Chef Daniel Zhang am Montag. Die Beteiligung ziele auf den 500 Milliarden Dollar schweren Lebensmittel-Einzelhandel in China ab. Davon würden rund 85 Prozent "offline" umgesetzt.
  • Alibaba hat seit 2015 bereits mehr als 9,3 Milliarden Dollar in Ladengeschäfte investiert. US-Rivale Amazon war im Sommer mit der Übernahme der US-Biokette Whole Foods Market für fast 14 Milliarden Dollar in großem Stil in den USA in den Handel mit frischen Lebensmitteln eingestiegen.
12:25 Uhr

VW-Umsatz soll um 25 Prozent wachsen

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,00

Volkswagen setzt sich trotz der hohen Kosten der Abgasmanipulationen und des teuren Ausbaus der Elektromobilität ehrgeizigere Finanzziele. Der Konzern will nun den Umsatz bis zum Jahr 2020 um mehr als 25 Prozent steigern, wie es in einer online gestellten Präsentation hieß. Zuvor war auf einer Investorenveranstaltung im März dieses Jahres, wo die Ziele Thema waren, von mehr als 20 Prozent die Rede gewesen.

  • Die im Dax notierten Vorzugsaktien von VW schnellen um mehr als drei Prozent nach oben.
  • Für die Aktionäre soll es ebenfalls gut laufen. VW will binnen fünf Jahren die Dividenden-Ausschüttungsquote gemessen am Überschuss auf 30 Prozent steigern.
12:12 Uhr

Börsianer haben Jamaika schon abgehakt

Das war's auch schon mit dem "Jamaika-Schock" – zumindest am Aktienmarkt. Bis zum Mittag verlässt der Dax die Verlustzone und notiert mit knapp 0,2 Prozent im Plus bei 13.016 Punkten. Einigen Papieren – darunter vor allem RWE - gibt der Verhandlungsabbruch sogar einen positiven Impuls.

Auch MDax und TecDax verzeichnen Gewinne von knapp 0,1 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent.

Sogar der Euro, der am Morgen noch deutlich unter der Aussicht auf eine weiter schwierige Regierungsbildung in Deutschland gelitten hatte, hat seine Verluste wieder wettgemacht und wird für rund 1,18 US-Dollar gehandelt. 

DAX
DAX 17.773,38

10:59 Uhr

US-Sender will angeblich ProsiebenSat1 kaufen

Prosieben bauen ihre Gewinne aus und stellen mit 2,2 Prozent Plus nach RWE den Hauptgewinner im Dax.

  • Kurstreiber seien die Rücktrittsankündigung des CEO, eine Kaufempfehlung durch die Commerzbank und nun auch aufkommende Übernahmefantasie, heißt es im Handel.
  • So spekulierten die Analysten von Liberum, dass die zu Comcast gehörende Senderkette NBC Universal an den Deutschen interessiert sein könnte. NBC kenne den deutschen TV-Werbemarkt und könne hohe Kostensynergien bei dem US-Serien-lastigen Programm von Prosieben erzielen.
  • "Ich weiß nicht, ob da was dran ist, aber solche Fantasien will man einfach hören, wenn man eine Bodenbildung in der Aktie versucht", sagt ein Händler. Die Käufe in der Aktie zeigten, dass zumindest der Verkaufsdruck nun ausgelaufen sei.
11:36 Uhr

Post fordert Monopole für Paketzustellung

Im Kampf gegen einen Verkehrsinfarkt in den Städten plädiert Post-Chef Frank Appel für einen radikalen Systemwechsel bei der innenstädtischen Paketzustellung.

  • "Es wäre ein erster guter Schritt, wenn eine Stadt per Ausschreibung einen Anbieter bestimmt, der tatsächlich eine ganze Stadt bedient", sagte Appel dem "Handelsblatt". Wenn es dadurch gelinge, die Stausituation zu entspannen, würden wahrscheinlich andere Kommunen folgen. Doch bisher habe keine Stadt in Deutschland dazu den Mut gehabt. 
  • Hintergrund der Äußerung ist die durch den anhalten Boom des Internethandels ausgelöste Paketflut, die zu immer mehr Lieferverkehr von Deutsche Post DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. in den Innenstädten führt. Erste Stimmen warnen bereits vor einem Verkehrsinfarkt.
  • Als mögliche Lösung sehen Experten, den Lieferverkehr am Stadtrand zu bündeln und für die "letzte Meile" der Zustellung einen gemeinsamen Transportdienstleister zu nutzen. Durch die Bündelung könnte die Zahl der Zustellfahrten deutlich reduziert werden.

Ob das unseren alltäglichen Ärger als Kunden mit DHL & Co. löst, ist allerdings fraglich.

10:53 Uhr

Erzeugerpreise legen zu

 

10:20 Uhr

Brent gibt leicht nach, WTI bleibt stabil

Keinerlei Einfluss hat das Platzen der Jamaika-Verhandlungen auf…

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 90,07

… unter anderem den Ölmarkt. Der ruht an diesem Morgen auch ziemlich still.

Ein Barrel Bent zur Lieferung im Januar kostet 62,60 US-Dollar. Das sind zwölf Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass texanisches WTI zur Lieferung im Januar notiert unverändert bei 56,71 Dollar.

Zunehmend rückt am Rohölmarkt das Treffen des Opec-Kartells Ende November in den Blick. Es gilt als fraglich, ob die mit anderen Produzenten wie Russland vereinbarte Fördergrenze bereits dann verlängert wird. Russland erklärt sich dazu zwar grundsätzlich bereit, scheint aber lieber noch etwas warten zu wollen. Die Vereinbarung zur Deckelung der Erdölförderung läuft noch bis Ende März 2018.

10:15 Uhr

Umwelttechnologie-Firmen bluten nach Jamaika-Aus

Verkauft werden am Morgen Aktien von Unternehmen, die mutmaßlich von einer Beteiligung der Grünen an einer deutschen Regierung profitiert hätten, beispielsweise aus dem bereich Erneuerbare Energien. Nordex verlieren 4,9 Prozent und SMA Solar 3,2 Prozent.

Baumot geben um fast 9 Prozent nach. Das Unternehmen ist auf die Abgasnachbehandlung von Autos spezialisiert.

 

10:03 Uhr

Betrugsfall macht Post zum Dax-Verlierer

Die Deutsche Post ist scheinbar Opfer eines größer angelegten Brief-Betrugs geworden. Ein Sprecher hatte am Wochenende bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz seit Frühjahr wegen möglichen Betrugs bei der Einlieferung von Geschäftskundenpost ermittle. So sei es in mehreren Briefzentren mutmaßlich zur Abrechnung von nicht eingelieferten Briefsendungen gekommen, für die die Post aber zahlte. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bezifferte den Schaden unter Berufung auf Branchenschätzungen auf 50 Millionen bis 100 Millionen Euro.

Den Anlegern gefällt diese Nachricht nicht. Die Post-Aktie liegt mit einem Minus von knapp 0,9 Prozent am Ende des Dax.

09:52 Uhr

Jenseits von Jamaika...

... gibt es weitere wichtige Themen in der Wirtschaft heute:

 

09:26 Uhr

Jamaika-Aus lässt RWE-Aktie in die Höhe schießen

RWE
RWE 31,89

Die Aussichten auf eine Neuwahl oder eine Minderheitsregierung bedeutet möglicherweise Instabilität und das mögen die Finanzmärkte nicht. Doch nicht für alle Aktien ist das Aus für Jamaika eine Belastung.

Die Papiere von Kohlekraftwerksbetreiber RWE gehen im frühen Handel durch die Decke. Sie notieren fast 4 Prozent im Plus Die Anleger nehmen an, dass eine Regierungsbeteiligung der Grünen nun in weite Ferne rückt - und damit auch ein möglicher Kohleausstieg.

Ebenfalls profitieren die Aktien des Düngemittelherstellers K+S. Sie notieren mit im 2,3 Prozent im Plus.

 

09:18 Uhr

Dax "schüttelt sich nach Jamaika-Aus nur kurz"

Der Dax startet nach dem Jamaika-Knall mit einem überschaubaren Abschlag in den Handel. Nach wenigen Handelsminuten notiert der Leitindex mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 12.963 Punkten.

So schätze Börsen-Experte Daniel Saurenz  von Feingold-Research die Lage ein:

"Mit der FDP hat ausgerechnet eine wirtschaftsfreundliche Partei die Jamaika-Verhandlungen platzen lassen. Die Investoren am Aktienmarkt dürfte dies aber nur kurz stören. Politische Börsen haben kurze Beine und sie werden auch durch Christian Lindner oder Jürgen Trittin nicht länger.

Der Dax dürfte sich kurz schütteln und danach zur Tagesordnung übergehen. Die wesentliche Politik für die Finanzmärkte wird in Frankfurt gemacht mit dem billigen Geld der EZB und ebenso wesentlich in Washington mit der US-Notenbank.

Ein Trost für Aktionäre und jene, die sich Sorgen machen um den Dax: In Spanien zog sich zuletzt die Regierungsbildung über etliche Monate und die Phase war eine der besten für den Ibex in den letzten zehn Jahren. Das Scheitern von Jamaika ist ein Querschuss für den Dax – mehr nicht."

07:59 Uhr

Euro nach Jamaika-Aus unter Druck

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,06

Das Aus für die Jamaika-Sondierungsgespräche hat den Euro hat am Montag unter Druck gesetzt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1735 US-Dollar und damit rund einen halben Cent oder ein halbes Prozent weniger als vor dem Bekanntwerden des Abbruchs durch die FDP. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1795 Dollar festgesetzt.

Die politischen Verhältnisse sind mit den geplatzten Gesprächen im wichtigsten Wirtschaftsland der Eurozone unübersichtlich geworden. Sowohl Deutschland als auch der Euroraum waren zuletzt aber robust gewachsen, was den Euro beflügelt hatte.

07:50 Uhr

Geplatzte Jamaika-Gespräche werden Dax wohl drücken

DAX
DAX 17.774,29

Nach den gescheiterten Verhandlungen zur Bildung einer Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag tiefer starten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex 0,4 Prozent im Minus bei 12.993,73 Punkten geschlossen. Dem Anlagestrategen Stefen Dooley des Finanzdienstleisters Western Union Business Solutions zufolge ist eine Minderheitsregierung unter Führung der Union die wahrscheinlichste Option. "Es wird für sie zwar etwas schwieriger, es ist aber keine dramatische Wende."

Daneben richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die anstehenden Konjunkturdaten. Unter anderem stehen in den USA die Frühindikatoren auf dem Programm. An der Wall Street waren die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland abgebröckelt. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,4 Prozent im Minus, der Nasdaq verlor 0,2 Prozent. Der S&P500 fiel um 0,3 Prozent.

07:38 Uhr

Börsen in Asien geht nach festem Start die Luft aus

Nikkei
Nikkei 38.471,20

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien zu Wochenbeginn. Für den Nikkei-225 ging es mit einem erstarkten Yen um 0,6 Prozent auf 22.262 Punkte nach unten. Auslöser war der nachgebende Euro im Zuge der gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition in Berlin. Zum Yen fällt der Euro auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten. "Das ist beunruhigend und schafft eine erhöhte Unsicherheit in der Eurozone" sagt Kisoo Park, globaler Anleihe-Manager bei Manulife Asset Management in Hong Kong. Aktuell liegt der Euro bei 1,1736 Dollar, nach Ständen um 1,18 Dollar vor dem Scheitern der Sondierungsgespräche.

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