Wirtschaft

"Werden keinen Antrag stellen" Air Berlin will doch keine Staatsbürgschaft

Air Berlin will keinen Antrag auf eine Staatsbürgschaft stellen.

Air Berlin will keinen Antrag auf eine Staatsbürgschaft stellen.

(Foto: REUTERS)

Wie steht es um Air Berlin? Das Management zumindest versucht, Optimismus zu verbreiten. Das Unternehmen mache "gute Fortschritte bei der Restrukturierung", heißt es. Auch das Thema Staatsbürgschaft ist demnach vom Tisch.

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin will den Weg aus der Krise ohne staatliche Hilfe schaffen. Das Management habe entschieden, "keine Staatsbürgschaft zu beantragen", erklärte das Unternehmen. Air Berlin mache "gute Fortschritte bei der Restrukturierung" und eine Absicherung von Krediten über eine Staatsbürgschaft sei "schlichtweg nicht mehr nötig", erklärte Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann zur Begründung.

Air Berlin habe eine Voranfrage auf eine Bürgschaft gestellt, um alle Möglichkeiten auszuloten, erklärte Winkelmann. "Wir haben jedoch zu keinem Zeitpunkt einen verbindlichen Antrag auf eine Bürgschaft gestellt, und werden auch keinen Antrag stellen." Anfang Juni war bekannt geworden, dass das Unternehmen bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt hatte. Auch der Bund beteiligte sich an dieser Prüfung.

Der Konzern habe erfolgreiche Nachverhandlungen unter anderem bei Leasingverträgen für Flugzeuge geführt sowie Vertriebskosten gesenkt, hieß es weiter. Dadurch gebe es für 2018 bereits Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich. Dem Berliner "Tagesspiegel" zufolge, der zuerst über die Entscheidung berichtet hatte, handelt es sich um rund 50 Millionen Euro, um die die Fluglinie entlastet werde. Demnach wurde unter anderem auch die Bürofläche der Berliner Zentrale um ein Drittel reduziert, sagte der Firmenchef der Zeitung.

"Reisende können beruhigt bei uns buchen"

Die Voranfragen seien "eine von mehreren möglichen Maßnahmen" gewesen mit dem Ziel, die Kreditkosten zu senken, fuhr Winkelmann fort. Bisher habe das Unternehmen jährlich rund 140 Millionen Euro allein für Zinsen ausgeben müssen. Air Berlin steckt seit 2008 in den roten Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung ohnehin Hürden für eine Staatsbürgschaft für das Unternehmen sieht. Sie wolle die Bürgschaft nur vergeben, wenn es eine "hinreichende Gewähr" für die Sicherheit der Steuergelder gebe und ein tragfähiges Zukunftskonzept vorliege, zitierten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" aus einem Bericht an den Wirtschaftsausschuss des Bundestages.

Air Berlin sah sich in den vergangenen Tagen gezwungen, Sorgen der Kunden um ihre Tickets und Flüge zu zerstreuen. "Selbstverständlich sind die Flüge bei uns sicher und Reisende können beruhigt bei uns buchen", sagte Air-Berlin-Sprecherin Theresa Krohn in der vergangenen Woche.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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