Wirtschaft

"Konzern hübscht sich auf" Linde-Aktien sind Topgewinner im Dax

L wie läuft bei Linde.

L wie läuft bei Linde.

(Foto: picture alliance / dpa)

In einem schwachen Marktumfeld stechen zum Wochenschluss Linde-Titel positiv heraus. Das Kursplus ist deutlich. Den Grund sehen Händler in einem neuen Sparprogramm. Macht sich Linde damit bereit für Übernahmen?

Am deutschen Aktienmarkt stechen zum Wochenschluss die Aktien des Industriegaseherstellers Linde heraus. Die Titel sind um rund 4 Prozent gestiegen - und waren damit einziger nennenswerter Gewinner im deutschen Börsenleitindex Dax. Der gab dagegen ab. Linde hatte ein neues gruppenweites Kostensenkungsprogramm bekannt gegeben.

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Mit Hilfe des Programms mit Namen "Lift" sollen ab 2019 zusätzliche Einsparungen von rund 370 Millionen Euro jährlich erzielt werden. Einschließlich der seit 2015 bereits initiierten Maßnahmen will Linde ab 2019 nun die Kosten um rund 550 Millionen Euro pro Jahr senken. Mit den Maßnahmen erhofft sich der Konzern, künftig noch schneller und effizienter im weltweiten Wettbewerb zu werden. In diesem und im kommenden Jahr kalkuliert Linde für das neue Sparprogramm mit Restrukturierungskosten von rund 400 Millionen Euro.

Bei Linde steht jetzt alles auf dem Prüfstand. Linde habe das gesamte Unternehmen mit allen Organisationseinheiten einer Überprüfung der strategischen Ausrichtung und der Strukturen unterzogen, sagte der im kommenden Jahr scheidende Vorstandschef Wolfgang Büchele. Geplant ist eine Verbesserung der internen Abläufe sowie eine Reduzierung der Komplexität und Hierarchien. Ziel sei, Linde langfristig und nachhaltig zu einem der profitabelsten Unternehmen zu machen, hieß es.

Jahresprognose bestätigt

In den ersten neun Monaten des Jahres musste Linde sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis (EBITDA) Federn lassen. Die Gründe dafür lägen nach wie vor im schwachen Abschneiden der Engineering-Division sowie in ungünstigen Wechselkursen, hieß es. Der Konzernumsatz fiel um 4,3 Prozent auf knapp 13 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis gab um 2,3 Prozent auf gut 3 Milliarden Euro nach.

Die Zahlen fielen aber noch etwas besser aus, als von Dow Jones Newswires befragte Analysten erwartet hatten. Unter dem Strich verdiente Linde mit 945 Millionen Euro dank Sparmaßnahmen knapp 10 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Dividende soll 2016 wieder steigen

Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern. Linde will im Gesamtjahr wechselkursbereinigt Umsatz und operatives Ergebnis um 4 Prozent steigern. Das Unternehmen mit Sitz in München weist aber darauf hin, dass es auch einen Rückgang von bis zu 3 Prozent geben könne. Die Dividende will Linde wie im Vorjahr erneut anheben.

"Die Kombination aus leicht besseren Zahlen und weiteren Kostensenkungsplänen kommt gut an", begründete ein Händler den Kurssprung. Linde scheine sich schneller verschlanken zu wollen, als der Markt bisher wahrgenommen habe. Daher dürften die Auswirkungen auch noch nicht im Aktienkurs eingepreist sein. "Es sieht so aus, als ob sich Linde hübsch machen will für eine wie auch immer ausgerichtete Übernahme", so der Händler. Gut an kam auch, dass der Ausblick bestätigt wurde und Linde betonte, dass auch die Dividende weiter gesteigert werden soll.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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