Angeblich neuer US-Chef Möbelexperte soll Ford führen
22.05.2017, 11:49 UhrDie Ford-Aktien stehen mächtig unter Druck. Nun berichten Medien, dass die Chefetage das Vertrauen in den Chef Mark Fields verloren haben soll. Ein Nachfolger scheint schon festzustehen. Und dieser kommt ursprünglich aus einer ganz anderen Branche.
Ford trennt sich nach Angaben informierter Kreise von Konzernchef Mark Fields. Sein Nachfolger soll der ehemalige Chef des Büromöbelherstellers Steelcase, James Hackett, werden. Das sagten Personen, die mit der Situation vertraut sind. Hackett arbeitet seit 2016 für Ford und verantwortet derzeit alle Aktivitäten rund um das autonome Fahren. Eine Sprecherin wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Fields und Hackett waren zunächst nicht erreichbar.
Der Wechsel solle noch am Montag offiziell bekanntgegeben werden, berichteten Medien, wie das Magazin "Forbes". Fields habe das Vertrauen von Chairman Bill Ford und den übrigen Direktoriumsmitgliedern verloren, heißt es aus Kreisen.
Fields hatte vor rund drei Jahren bei dem Konzern in Detroit das Steuer übernommen. Seitdem ist der Aktienkurs allerdings um rund 40 Prozent gesunken. Der Quartalsgewinn war zuletzt um mehr als ein Drittel eingebrochen. Ford kündigte im Rahmen eines bereits laufenden Sparplans an, zahlreiche Stellen in Verwaltung und Vertrieb in Nordamerika und Asien zu streichen.
Fields Strategie wird immer mehr angezweifelt
In den vergangenen Monaten war der CEO noch einmal besonders unter Druck geraten: Wichtige Investoren sollen hinterfragt haben, ob Fields Strategie mit Schwerpunkten wie den Bereichen autonomes Fahren, Elektrifizierung und Mobilitätsdienstleistungen die richtige sei.
Hackett steht bisher der erst vor gut einem Jahr gegründeten Tochtergesellschaft Smart Mobility vor, die das Traditionsunternehmen bei selbstfahrenden Autos und Mobilitätsdiensten voranbringen soll. Alle Branchengrößen wie auch Volkswagen und Daimler ringen derzeit darum, bei diesen Zukunftstechnologien einen guten Start hinzulegen.
Die US-Autobranche steht nach Jahren des Booms vor einer ungewissen Zukunft. Die Verkäufe dürften Analysten zufolge in diesem Jahr leicht schrumpfen.
Quelle: ntv.de, kpi/DJ/rts