Wirtschaft

Wann steigt der Mega-Börsengang? Saudis nennen Starttermin für Aramco

"Vision 2030": Der Staatskonzern Aramco soll an die Börse.

"Vision 2030": Der Staatskonzern Aramco soll an die Börse.

(Foto: REUTERS)

Der Plan steht fest: Saudi-Arabien entlässt den bisher staatlich kontrollierten Rohstoffgiganten Aramco - zumindest anteilig - in die freie Wirtschaft. Als Teil der "Vision 2030" sollen Anleger schon bald Aramco-Aktien kaufen.

Der saudiarabische Ölriese Aramco soll binnen zweier Jahre an die Börse gehen. Als Startdatum peilt das staatliche Unternehmen 2018 an, wie Konzernchef Amin Nasser ankündigte. Mit einem geplanten Volumen von 100 bis 150 Milliarden US-Dollar könnte das Vorhaben der bisher größte Börsengang der Welt werden.

Der Strategiewechsel steht in Zusammenhang mit dem bereits im April vorgestellten Regierungsplan "Vision 2030". Diese sieht eine Diversifizierung der saudiarabischen Wirtschaft vor - in erster Linie eine verminderte Abhängigkeit vom Ölgeschäft.

Mit der "Vision 2030" reagiert das Land auf die fallenden Ölpreise. Bislang trägt der Export des fossilen Rohstoffs einen Großteil des Staatshaushalts bei. Der Ölpreis war in den vergangenen Jahren jedoch massiven Schwankungen ausgesetzt. Zudem ist absehbar, dass selbst in dem rohstoffreichen Land früher oder später die Vorkommen zur Neige gehen werden.

Abkehr vom Öl

Saudi-Arabien ist formell eine Monarchie, die vom Herrscherhaus der Al-Sauds kontrolliert wird. Beobachter zufolge kommen die Vorbereitung für eine Zeit nach dem Öl keinesfalls zu früh. Ohne den verlässlichen Zufluss frischer Mittel aus dem Ölverkauf würde sich der finanzielle Spielraum der saudischen Regierung dramatisch einschränken - mit entsprechenden Folgen für die extrem einseitig ausgerichtete Wirtschaftsstruktur und den ohnehin schon fragilen sozialen Frieden in dem Wüstenstaat.

Wie groß die Einahmen aus der Ölförderung sind, zeigt eine Zahl am Rande: Als zusätzliche Absicherung plant die saudiarabische Regierung, fünf Prozent von Aramco in einen riesigen Staatsfonds überzuführen. Dieser würde dann den Angaben zufolge rund 2 Billionen Dollar (1780 Milliarden Euro) umfassen. Der Börsengang von Arabian-American Oil Company (Aramco) soll den Plänen zufolge am heimischen Wertpapierhandelsplatz Tadawul stattfinden - und so nebenbei den Börsenstandort am Golf stärken. Saudi-Arabien ist der weltgrößte Ölexporteur.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ

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