Wirtschaft

30 Prozent mehr Tesla erhöht Gehälter in Deutschland kräftig

Die Grohmann-Maschinen braucht Tesla, um seine Produktion in den USA auf mehr als eine Millionen Autos pro Jahr hochzufahren.

Die Grohmann-Maschinen braucht Tesla, um seine Produktion in den USA auf mehr als eine Millionen Autos pro Jahr hochzufahren.

(Foto: AP)

Ein Arbeitskampf bei der deutschen Tochterfirma Grohmann hätte Teslas stockende Produktion zusätzlich gefährdet. Daher ist der US-Konzern zu weitgehenden Zugeständnissen bereit. Eine zentrale Forderung können die Mitarbeiter allerdings nicht durchsetzen.

Tesla und die Mitarbeiter der deutschen Tochterfirma Grohmann haben ihren Tarifstreit beigelegt. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf den Betriebsratsvorsitzenden Uwe Herzig. Demnach wird der amerikanische E-Auto-Hersteller zwar nicht - wie von der Gewerkschaft IG Metall gefordert - den Metall-Tarifvertrag übernehmen. Aber die Gehälter werden in etwa auf das Tarifniveau angehoben. Das entspricht laut Herzig einer Anhebung der Gehaltsstruktur um rund 30 Prozent.

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Damit kann Tesla einen drohenden Arbeitskampf bei dem deutschen Maschinenbauer abwenden, der die ehrgeizigen Expansionspläne zusätzlich gefährdet hätte. Grohmann liefert Maschinen, die Tesla unter anderem für die Produktion des neuen Massenmodells 3 benötigt. Bei der Auslieferung des Model 3, der den Konzern aus der Verlustzone führen soll, hinkt Telsa seinem eigenen Zeitplan bereits weit hinterher.

Offenbar als Reaktion auf die Produktionsschwierigkeiten, hatte Tesla in den USA erst vor wenigen Tagen mehrere Hundert Angestellte wegen angeblich mangelnder Leistungsbeurteilungen entlassen. Gleichzeitig sucht der Autobauer allerdings weltweit neue Mitarbeiter. Auf der Webseite des Elektroautobauers sind derzeit über 2000 Stellen ausgeschrieben.

Den Mittelständler aus der Eifel hatte Tesla 2016 übernommen. Anfang dieses Jahres gab es Spannungen mit der alten Unternehmensleitung, die später ausschied, und den Arbeitnehmern. Dabei ging es sowohl um die Gehälter als auch um Fragen der strategischen Ausrichtung bei Grohmann und die Arbeitnehmerrechte. Tesla-Chef Elon Musk hatte in einem Schreiben nicht nur den Beitritt zum Tarifvertrag strikt abgelehnt, sondern jegliche Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft strikt abgelehnt.

Herz zufolge hat Tesla in diesem Punkt allerdings nachgegeben. Die IG Metall sei an den Verhandlungen beteiligt gewesen. Außer der Gehaltserhöhung gibt das Unternehmen den Grohmann-Mitarbeitern auch eine Jobgarantie bis 2022.

Quelle: ntv.de, mbo

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