Wirtschaft

Krieg der Medienkonzerne Vivendi kämpft um mehr Macht bei Mediaset

Berlusconi gründete einst Mediaset. Mit Vicendi erwächst ein unliebsam großer Aktionär.

Berlusconi gründete einst Mediaset. Mit Vicendi erwächst ein unliebsam großer Aktionär.

(Foto: imago/Italy Photo Press)

Eine Kooperation im Pay-TV streben der französische Medienriese Vivendi und der italienische Konkurrent Mediaset an. Doch die Verhandlungen scheitern. Vivendi wählt nun einen anderen Weg bei dem von Silvio Berlusconi gegründeten Unternehmen.

Wieder einmal haben die Aktien von Mediaset an der Mailänder Börse mit Abschlägen zu kämpfen. Zeitweise 1,5 Prozent ging es nach unten. Ausschlaggebend dafür war laut Marktteilnehmern eine Analysteneinschätzung: Barclays erhöhte das Kursziel auf 4,15 von 3,25 Euro zwar, allerdings entsprach das genau dem derzeitigen Kursniveau der Mediaset-Aktien. "In der Aktie ist schon relativ viel Spekulation enthalten", kommentierte ein Händler. Er verwies auf die starken Kurszuwächse der vergangenen Wochen.

Dafür verantwortlich zeichnet sich der französische Konkurrent Vivendi. Der Medienriese und der einst vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründete Mediaset-Konzern hatten zunächst über eine Kooperation im Pay-TV-Bereich gesprochen. Als die Verhandlungen dann scheiterten, schlug Vivendi, Mutter-Konzern von Canal Plus, einen anderen Weg ein und versucht seitdem seinen Anteil an Mediaset auszubauen. Seit dem Einstieg von Vivendi im Dezember waren die Aktien von Mediaset um rund 50 Prozent gestiegen.

Vivendi strebt einen Mediaset-Anteil von 30 Prozent an. Bei dieser Höhe des Aktienkapitals liegt die Schwelle, bei der ein Anteilseigner den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot für ihre Anteile unterbreiten muss. Diese will Vivendi nach eigenem Bekunden nicht überschreiten. Vor einer Woche meldete Vivendi, 28,8 Prozent des Aktienkapitals und 29,94 Prozent der Stimmrechte an dem Konzern zu halten.

Gegen einen Ausbau des Vivendi-Einflusses gebe es aber erhebliche Widerstände, so von der Berlusconi-Holding Fininvest, die etwa 40 Prozent an Mediaset hält. Mediaset selbst wollte zudem Pläne vorstellen, mit denen man den Ertrag längerfristig deutlich steigern will. Zudem hatte Mediaset den Einstieg Vivendis und deren Aufstockung der Anteile als "rechtswidrig" bezeichnet und die Behörden eingeschaltet. Die italienische Medienaufsicht AGOM hatte danach mitgeteilt, die Angelegenheit werde weiter untersucht und ziehe sich noch hin.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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