Wirtschaft

Le Pen oder Macron? Euro springt deutlich an nach TV-Debatte

Seit der Zinserhöhung der US-Notenbank befindet sich der Euro im Aufwärtstrend. Von einer prognostizierten Parität zum Dollar kann keine Rede mehr sein. Zusätzlichen Schub für den Euro liefern Nachrichten aus Frankreich.

Der Euro hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen Tage fortgesetzt und ist zwischenzeitlich über die Marke von 1,08 Dollar geklettert. Der Kurs der Gemeinschaftswährung bewegte sich am Abend um 1,00810 Dollar. Das Tageshoch markierte der Euro bei 1,0819 Dollar - das entsprach einem Aufschlag von 0,7 Prozent zum Montagabend -, und war der höchste Stand seit Anfang Februar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0752 Dollar festgesetzt. Am Freitag lag dieser noch bei 1,0737 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Gestiegener Optimismus der Anleger mit Blick auf die französischen Präsidentschaftswahlen habe dem Euro Auftrieb gegeben, hieß es aus dem Handel. Die Sorge vor einem Wahlsieg der Kandidatin des rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, sei etwas gedämpft worden.

Aus der ersten von drei Fernsehdebatten mit den fünf führenden Kandidaten am Montagabend ging Emmanuel Macron laut einer Onlineumfrage des Meinungsforschungsinstituts Elabe als Sieger hervor. Demnach fanden 29 Prozent der Zuschauer Macron am überzeugendsten, während seine Konkurrenten jeweils nur bis zu 20 Prozent Zustimmung erhielten.

Aktuelle Umfragen sehen Macron im wahrscheinlichsten Fall einer Stichwahl zwischen ihm und Le Pen mit 60 Prozent Zustimmung vorn. Würde der von Korruptionsvorwürfen angeschlagene Francois Fillon in die Stichwahl gegen Le Pen gelangen, wäre der Abstand laut Umfragen geringer. Le Pen gilt an den Finanzmärkten als Risiko, unter anderem weil sie den Austritt Frankreichs aus dem Euro fordert.

Abwarten bis 1,0829 Dollar

"Fundamentale Impulse gibt es nicht und so bleibt ein Befreiungsschlag über 1,0829 Dollar abzuwarten, bevor weitergehende Kursgewinne möglich erscheinen", befand Ralf Umlauf, Volkswirt der Helaba. Bei 1,0829 Dollar liegt das jüngste Hoch des Euro zum Dollar vom 2. Februar.

Der Euro profitiert seit Tagen von einer Schwäche des US-Dollars. Der Greenback steht seit der US-Notenbanksitzung unter Druck. Die Federal Reserve (Fed) hatte ihre geldpolitischen Zügel vergangenen Mittwoch erwartungsgemäß angezogen und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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