Wirtschaft

Kursspitze im Devisenhandel Euro erreicht Zweieinhalb-Jahres-Hoch

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(Foto: picture alliance / Jens Büttner/)

Der Aufwärtsdruck hält an: Am Tag nach der Zinsentscheidung im Euroraum gewinnt die Gemeinschaftswährung weiter an Stärke. In der Spitze kostet ein Euro so viel wie seit dem Jahr 2015 nicht mehr.

Der Euro ist vor dem Wochenende im asiatischen Handel auf den höchsten Stand zum Dollar seit Anfang 2015 gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am frühen Morgen in der Spitze bei 1,2093 Dollar. Das bisherige 52-Wochenhoch lag bei 1,2070 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,06

Nach dem kurzen Aufstieg nach oben ließ der Auftrieb deutlich nach. Am Vormittag lag der Kurs bei gemäßigteren 1,2047 Dollar. Allerdings bleibt der Kurs damit in Reichweite der Marke von 1,21 Dollar.

Der Euro befindet sich seit einiger Zeit vor allem im Vergleich zum Dollar auf einem Höhenflug. Seit dem Mehrjahrestief von Anfang Januar wertete der Euro im Vergleich zum Dollar bislang um fast 17 Prozent auf.

Der Euro war bereits am Donnerstag während der Rede von EZB-Präsident Mario Draghi zur aktuellen Zinsentscheidung der EZB deutlich über 1,20 Dollar gestiegen, konnte die Gewinne aber nicht halten und pendelte sich am Abend um die Marke von 1,20 Dollar ein. Ein starker Euro gilt an den Märkten als Konjunkturrisiko, da er Waren europäischer Unternehmen im Welthandel aus der Sicht der Abnehmer verteuert. Dadurch droht die Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Wirtschaft mittelfristig zu leiden.

Unterschiedliches Zinsniveau

Zuletzt schienen vor allem kurzlebige Faktoren auf das Währungsverhältnis zwischen Euro und Dollar zu wirken: Im asiatisch geprägten Handel habe die Furcht vor den möglichen hohen wirtschaftlichen Folgen des Hurrikans "Irma", der auf Florida zurast, für weitere Verluste beim Dollar gesorgt, meinten Marktbeobachter. Im Hintergrund wirken allerdings auch die Unterschiede im Zinsniveau, die sich nach der stabilen Zinsentscheidung der EZB vom Vortag zwischen Euro- und Dollarraum weiter verstärken dürften.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den amtlichen Referenzkurs für den Euro am Vortag auf 1,1971 (Mittwoch: 1,1931) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8354 (0,8382) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91403 (0,91428) britische Pfund, 130,34 (129,92) japanische Yen und 1,1412 (1,1399) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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