Marktberichte

Barbestände warten in Depots Entspannung macht Dax-Anlegern Mut

Trotz solider Konjunkturentwicklung entwickelte sich der Dax aufgrund der Korea-Krise zuletzt nur gebremst. Nun hat sich die Lage entspannt und der Weg für steigende Kurse ist frei - wenn die vielen anstehenden Konjunkturdaten entsprechend ausfallen.

Die schwindende Furcht vor einem bewaffneten Konflikt zwischen den USA und Nordkorea lässt an der Börse wieder Platz für andere Themen. Dadurch eröffnen sich Experten zufolge Chancen auf Kursgewinne. Für die kommenden Monate sei ein solides Wirtschaftswachstum zu erwarten, sagte Ulrike Jäger, Chef-Anlagestrategin beim Bankhaus Sal. Oppenheim. "Dies sollte sich positiv in der Gewinnentwicklung der Unternehmen niederschlagen."

Anlage-Experte Joachim Goldberg von der Beratungsfirma Goldberg und Goldberg verweist auf einen weiteren Aspekt: Mit durchschnittlich 5,3 Prozent sei die Quote der Barbestände in den Depots europäischer Investoren so hoch wie zuletzt im März 2003. Fließe dieses Geld in den Aktienmarkt, hätten Dax & Co. noch Luft nach oben. In der abgelaufenen Woche legte der deutsche Leitindex gut ein Prozent zu.

In den kommenden Tagen dürfte vor allem eine Fülle von Konjunkturdaten Börsianer auf Trab halten. Besonders spannend dabei ist die Veröffentlichung des Ifo-Indexes für August am Freitag. Der wichtigste Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland kletterte in den vergangenen drei Monaten immer weiter in Rekordhöhe.

Über die Stimmung der Börsenprofis gibt am Dienstag der ZEW-Index Auskunft. Am Tag darauf folgen die deutschen und europäischen Einkaufsmanager-Indizes. "Mit dem kräftigen Wachstum im ersten Halbjahr dürfte die Konjunktur im Euro-Raum vorerst ihren Hochpunkt erreicht haben", prognostizierte Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil.

Was tut sich in Jackson Hole

In den USA stehen unter anderem die Auftragseingänge für langlebige Güter (Freitag) auf dem Terminplan. Zwar zeichne sich hier ein Minus von sieben Prozent ab, weil der Vormonatswert durch Flugzeugbestellungen auf der Pariser Luftfahrtschau aufgebläht worden sei, erläuterte Weil. "Der Trend wäre aber trotzdem weiter leicht nach oben gerichtet."

Daneben fiebern Anleger dem alljährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming entgegen. Sie erhoffen sich davon Hinweise auf die künftige Geldpolitik. Mario Draghi wird sie aber wohl enttäuschen. Einem Insider zufolge will der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Aussagen zur erwarteten Drosselung der vor allem in Deutschland umstrittenen Wertpapierkäufe machen, um der Diskussion in seinem Haus nicht vorzugreifen. Derzeit pumpt die EZB monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte.

Der Nordkorea-Konflikt wird Börsianern zufolge in der neuen Woche nicht völlig aus den Köpfen der Anleger verschwinden, obwohl es zuletzt eine Pause im verbalen Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gab. Trump hatte Nordkorea vor knapp zwei Wochen für den Fall weiterer Provokationen "Feuer und Zorn" angedroht. Kim konterte mit Plänen für einen Angriff auf die US-Militärbasis in Guam im Pazifik.

Quelle: ntv.de, mob/rts

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