Wirtschaft

China macht ernst E-Autos stehen kurz vorm Boom

Mehr Elektroautos sollen helfen, den Smog in China zu verbannen.

Mehr Elektroautos sollen helfen, den Smog in China zu verbannen.

(Foto: picture alliance / dpa)

China will Elektroautos unbedingt zum Durchbruch verhelfen. Das wird die Automobilindustrie dramatisch verändern - mit großen Gewinnern und Verlierern.

Die Zukunft der Automobilindustrie entscheidet sich maßgeblich in China. Denn auf keinem Absatzmarkt der Welt werden mehr Autos verkauft als im Reich der Mitte. Schon länger ist bekannt, dass Peking vor allem auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge setzt. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe.

Christian Köpp hat mehr als 17 Jahre im Private Banking bei der Deutschen Bank gearbeitet und verfügt über umfangreiche Kenntnisse bei sämtlichen Anlageformen und Produktkategorien im Wertpapierbereich. Bei Oberbanscheidt & Cie. managt der Vermögensverwalter seit 2016 eigenverantwortlich verschiedene Kunden-Portfolios.

Christian Köpp hat mehr als 17 Jahre im Private Banking bei der Deutschen Bank gearbeitet und verfügt über umfangreiche Kenntnisse bei sämtlichen Anlageformen und Produktkategorien im Wertpapierbereich. Bei Oberbanscheidt & Cie. managt der Vermögensverwalter seit 2016 eigenverantwortlich verschiedene Kunden-Portfolios.

(Foto: Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH)

Erstens besteht so die Chance, dass die chinesische Automobilindustrie zu der internationalen Konkurrenz aufschließt. E-Autos sind nämlich technologisch wesentlich weniger komplex als Fahrzeuge mir Verbrennungs- oder Dieselmotor. Elektromotoren gibt es schließlich bereits seit rund 100 Jahren. Deren Bau beherrschen auch die chinesischen Pkw- und Lkw-Hersteller. Wenn Verbrennungs- und Dieselmotoren aus den Fahrzeugen verschwinden, schrumpft automatisch der technische Vorsprung der westlichen Produzenten. Zweitens versucht Peking durch die massenhafte Einführung hybrider und vollelektrischer Fahrzeuge, den Smog in den Ballungsgebieten zu reduzieren.

Die chinesische Regierung hat aus diesen Gründen ein ganzes Maßnahmenbündel beschlossen, um E-Autos im großen Stil auf die Straße zu bringen. So gibt es umgerechnet bis zu 7000 Euro Subvention beim Kauf eines Pkw mit vollelektrischem Antrieb. Bei Hybridfahrzeugen sind es immerhin noch bis zu 3800 Euro. Außerdem bekommen Hybrid- und Elektro-Autos umgehend eine Zulassung - und zwar kostenlos. In Städten wie Schanghai müssen Besitzer von Autos mit klassischen Verbrennungsmotoren dafür rund 11.500 Euro auf den Tisch legen und zum Teil jahrelang warten. Schließlich gibt es vor allem für ältere und damit stärker die Luft belastende Fahrzeuge immer wieder Fahrverbote.

Den stärksten Eingriff in die Automobilindustrie hat Peking erst vor gut zwei Wochen verkündigt. Ab 2019 sollen Autoproduzenten, die pro Jahr mehr als 30.000 Fahrzeuge herstellen oder importieren, mindestens zehn Prozent E-Autos verkaufen. 2020 steigt die Quote auf zwölf Prozent. Ab 2030 sollen dann in dem größten Autoland der Welt Verbrenner und Diesel vollständig verboten werden.

Enorme Kurssprünge

BYD ist Chinas größter E-Autobauer.

BYD ist Chinas größter E-Autobauer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei den heimischen Produzenten von E-Autos haben die jüngsten Ankündigungen bei den entsprechenden Aktien für ein regelrechtes Kursfeuerwerk gesorgt. BYD (Build Your Dreams), der größte E-Fahrzeugproduzent Chinas, hat sich in den zurückliegenden Wochen um zwei Drittel verteuert. An BYD ist übrigens bereits seit Jahren der amerikanische Starinvestor Warren Buffett beteiligt. Konkurrent Geely will bis 2019 seinen Absatz von E-Autos auf zwei Millionen verdoppeln. Der Kurs ist in den vergangenen Wochen um 50 Prozent gestiegen. Auf Sicht eines Jahres hat sich der Geely-Kurs sogar verdreifacht.

VW, Daimler und BMW haben zwar unisono angekündigt, bis 2025 den Anteil von E-Autos am gesamten Absatz auf bis zu 25 Prozent auszubauen. Doch neue Fahrzeuge mit Elektromotor sind bei den Deutschen bislang Mangelware. Das könnte vor allem für VW ein Problem werden. Denn für die Wolfsburger ist China der wichtigste Absatzmarkt. Von den vier Millionen Fahrzeugen, die VW jährlich in der Volksrepublik verkauft, wird bislang kaum eins von einem Elektromotor angetrieben. Auch das ist ein Grund dafür, dass die Aktien der deutschen Autowerte seit Jahresanfang deutlich schlechter als der Dax gelaufen sind.

Anleger, denen die chinesischen Autoaktien zu heiß gelaufen sind und die Zweifel an der E-Strategie der deutschen Autobauer haben, können auf Elektromobilität mit dem Kauf entsprechend positionierter Zulieferer setzen. Valeo (ISIN: FR0013176526) aus Frankreich ist zum Beispiel der weltweit führende und am schnellsten wachsende Lieferant der Automobilindustrie. Das Unternehmen ist bei den Themen autonomes Fahren und E-Mobilität stark positioniert. In den vergangenen zwei Jahren hat Valeo seinen Cashflow verdoppelt. Es ist also reichlich Geld für Forschung, Entwicklung und Akquisitionen vorhanden.

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Quelle: ntv.de

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