Wirtschaft

Opec-Pläne heizen Fantasie an Analysten sehen Ölpreis von 70 Dollar

Erstmals seit rund einem Monat kostet ein Barrel Brent mehr als 54 Dollar. Die US-Sorte WTI klettert gleichzeitig über die psychologisch wichtige 50-Dollar-Marke. Analysten zufolge ist das erst der Anfang.

Die Aussicht auf verlängerte Förderbeschränkungen hat den Ölpreis am Montag erneut Auftrieb verliehen. Nach deutlichen Zuwächsen bereits am Freitag legte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent in der Spitze bis auf 54,40 Dollar zu. Am Abend lag die Notierung bei 54,02 Dollar. Das war ein Aufschlag von knapp 1 Prozent. Damit kostete Brent erstmals seit gut einem Monat wieder mehr als 54 Dollar.

Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich 1,2 Prozent auf 50,74 Dollar. Damit lag WTI wieder über der als psychologisch wichtig angesehenen Marke von 50 Dollar je Barrel.

Der Preisanstieg werde durch erneut gestärkte Erwartungen gestützt, dass die Mitgliedstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und Russland ihre bestehende Förderbeschränkung in das kommende Jahr hinein verlängern werden, hieß es aus dem Handel. Am Donnerstag werden sich Vertreter der Opec-Staaten in Wien treffen.

Saudi-Arabiens Energieminister Khalid Al-Falih sagte am Sonntag, dass die meisten Beteiligten bei einer Verlängerung der ursprünglich bis zur Jahresmitte geplanten Beschränkungen um weitere neun Monate dabei seien. Dadurch könnten ihm zufolge die weltweiten Ölreserven auf ihren Fünf-Jahres-Durchschnitt gedrückt werden. Eine Verknappung des Angebots der Förderländer soll dazu führen, dass die Preise steigen.

Brent 2018 bei 70 Dollar?

Die Marktstrategen von Nomura hoben ihre Ölpreisprognosen an. Für dieses Jahr erwartet Nomura-Analyst Gordon Kwan nun einen Preisanstieg bei Brent auf 60 Dollar. Für das kommende Jahr geht er von 70 Dollar je Barrel aus.

Allerdings gab und gibt es auch skeptische Stimmen am Markt: "Die US-Förderer stehen Gewehr bei Fuß, um in die Bresche zu springen", kommentierte Heino Ruland von Ruland Research. In den USA war die Zahl der aktiven Erdölförderanlagen vergangene Woche um weitere 8 auf nun 720 gestiegen. Das war die höchste Zahl seit April 2015.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

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