Wirtschaft

Trotz Terrorangst und Brexit Konsumklima steigt wieder an

Auch die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung haben sich verbessert.

Auch die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung haben sich verbessert.

(Foto: dpa)

Die Deutschen sind weiter in Kauflaune - aller Sorgen um Brexit, Flüchtlinge oder Terror zum Trotz. Nach Ansicht der Konsumforscher des GfK hat das vor allem einen Grund.

Die Verunsicherung der deutschen Verbraucher wegen des Votums der Briten für einen EU-Austritt währte nur kurz. Der vom Marktforschungsinstitut GfK gemessene Konsumklimaindex steigt nach einer "positiven Entwicklung im August" im September vermutlich an. Die Verbraucher hätten den "Brexit-Schock" recht gut verdaut, erklärte die GfK in Nürnberg.

Nach einem spürbaren Rückgang des Konsumklimaindikators im Juli gab es im August nur noch einen geringen Rückgang von 10,1 auf 10,0 Punkte. Im September werde der Index auf 10,2 Punkte steigen, sagte die GfK voraus.

Der Grund: Sowohl die von der GfK abgefragte Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbessern sich, wie das Marktforschungsinstitut mitteilte. Die Verbraucher beurteilten die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung zwar eher zurückhaltend, seien in Bezug auf ihre eigene finanzielle Lage dagegen "geradezu euphorisch". Dafür sorgen laut GfK eine sehr gute und stabile Beschäftigungslage, deutlich steigende Einkommen für Beschäftigte und Rentner sowie die geringe Preissteigerung.

Die Kauflust bleibt damit ungebrochen, wie die GfK erklärte. Die guten Wirtschaftsdaten wirkten stärker als das Brexit-Votum und die Verunsicherung nach den Anschlägen in Bayern im Juli. Dass die Zinsen weiterhin im Keller bleiben dürften, werde den Konsum zusätzlich stützen.

Das Konsumklima zeige sich insgesamt "überaus widerstandsfähig". Die GfK rechnet mit einem Wachstum von zwei Prozent der privaten Konsumausgaben in diesem Jahr.

Die Daten gewinnt die GfK aus einer monatlichen Umfrage von rund 2000 Verbrauchern. Alle Indikatoren sind Stimmungsindikatoren. Bei der Anschaffungsneigung etwa fragt die GfK, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu machen. Selbst wenn sie dies mit Ja beantworten, müssen zwei weitere Voraussetzungen gegeben sein: Der Befragte muss auch das nötige Geld für eine solche Anschaffung haben und die Notwendigkeit dafür sehen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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