Wirtschaft

Erster Nicht-Däne an Firmenspitze Lego bekommt neuen Chef

Weltmacht Lego: Sogar das Weiße Haus wird in diesem Jahr zu Weihachten dänischen Steinchen dekoriert.

Weltmacht Lego: Sogar das Weiße Haus wird in diesem Jahr zu Weihachten dänischen Steinchen dekoriert.

(Foto: imago/UPI Photo)

Lego ist in den vergangenen Jahren zu einem der größten Spielwarenkonzerne der Welt aufgestiegen. Um das Wachstum fortsetzen zu können, stellt sich das Familienunternehmen aus Dänemark neu auf und bricht mit seiner Tradition.

Lego setzt sich neu zusammen. Die Familie hinter dem Klötzchenimperium baut die Struktur des Konzerns um. Einer der größten Einschnitte ist die neue Rolle des CEO Jorgen Vig Knudstorp, der als der Retter des Unternehmens gilt. Er soll in Zukunft neue Geschäftsmöglichkeiten für Lego ausloten und den Aufsichtsrat führen.

Knudstorp, der aus dem altehrwürdigen dänischen Unternehmen ein globales Spielzeug- und Unterhaltungsimperium gemacht hat, wird seinen CEO-Posten zum Jahresende niederlegen, wie die Eignerfamilie Kirk Kristiansen mitteilte. Künftig soll er eine Holding namens Lego Brand Group führen, die den Anteil der Familie an dem Spielzeughersteller in Höhe von 75 Prozent verwalten wird. Außerdem wird sie für die Anteile an den Lego-Themenparks zuständig sein sowie für das Bildungsgeschäft, das die Nutzung von Lego-Spielzeug in Schulen fördern soll. Neuer CEO des Spielzeugherstellers wird Bali Padda, bisher Vorstand für das operative Geschäft. Der Brite wird der erst nicht-dänische Lego-Chef seit Gründung 1932 sein.

Der Umbau kommt zu einer Zeit, da Lego mit Herausforderungen zu kämpfen hat. Das explosive Wachstum der letzten Jahre in Europa in den USA soll beibehalten werden, gleichzeitig will das Unternehmen sich weiter neue Märkte wie China und Indien erschließen. 

Überraschender Gewinnrückgang

Mit seinen 18.500 Mitarbeitern liefert sich Lego ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Barbie-Hersteller Mattel aus den USA um die Krone des weltgrößten Spielzeugkonzerns. Im September meldete Lego einen überraschenden Gewinnrückgang im ersten Halbjahr wegen des schwachen US-Geschäfts. Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 11 Prozent.

Knudstorp, der bekanntgegeben hatte, bis zum Ende seiner Berufslaufbahn bei Lego bleiben zu wollen, wird in der Lego Brand Group mit Thomas Kirk Kristiansen zusammenarbeiten, einem Vertreter der vierten Generation der Eigentümerfamilie. "Mit dem jüngsten Wachstum und der Globalisierung erschließen sich neue und aufregende Möglichkeiten", sagte Kirk Kristiansen. "Mit der Lego Brand Group wollen wir diese neuen Möglichkeiten nutzen."

Der ehemalige McKinsey-Berater Knudstorp hat bei Lego die Kehrtwende geschafft. Als er als 35-Jähriger 2004 bei Lego als erster familienexterner Chef anfing, hatte das Unternehmen schon jahrelang finanziell zu kämpfen gehabt. Die Kunden - die Kinder - motteten ihre Plastikklötzchen ein und wandten sich lieber digitalen Spielen zu.

Knudstorp verkaufte die Legoland-Freizeitparks und reduzierte das für die Designer verfügbare Angebot an Legosteinen. Er lizenzierte außerdem den Lego-Namen an Filmstudios und erschloss sich so neue Umsatzquellen.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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