Wirtschaft

Engpässe auf dem Bau Bundesbank sieht weiteren Aufschwung

Produktion bei Porsche.

Produktion bei Porsche.

(Foto: dpa)

Die deutsche Wirtschaft steht nach Einschätzung der Bundesbank nach wie vor unter Volldampf. So sei vor allem im Bauhauptgewerbe die Auftragslage exzellent. Allerdings erwähnt das Geldinstitut die drohende protektionistische Spirale nicht.

Die Bundesbank beurteilt den deutschen Konjunkturausblick etwas vorsichtiger als zuletzt. Der kräftige Wirtschaftsaufschwung dürfte sich im ersten Quartal fortsetzen, heißt es im Monatsbericht für März. Einen Monat zuvor hatte die Bundesbank noch eine leichte Wachstumsverstärkung für möglich gehalten.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal 2017 um 0,6 Prozent gestiegen - etwas weniger stark als Ökonomen angesichts einer sehr optimistischen Unternehmensstimmung erwartet hatten. Seitdem sind Ifo-Geschäftsklimaindex und Einkaufsmanagerindizes jedoch gesunken, und Analysten gehen davon aus, dass sie angesichts der sich zwischen den USA und anderen Staaten anbahnenden Außenhandelsstreitigkeiten weiter zurückgehen werden.

Industrie bleibt Triebfeder der Konjunktur

Die Bundesbank erwähnt die drohende protektionistische Spirale in ihrem Bericht jedoch nicht. Sie schreibt: "Der kräftige Aufschwung der deutschen Wirtschaft dürfte sich im ersten Vierteljahr 2018 fortsetzen. Getragen von ausgesprochen umfangreichen Aufträgen, die bei den Unternehmen in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Jahres eingegangen waren, bleibt die Industrie die Triebfeder der konjunkturellen Entwicklung."

Im Februar hatte sich die Bundesbank allerdings noch optimistischer geäußert. "Die ausgezeichnete Auftragslage der Industriebetriebe spricht im Verbund mit der anhaltend guten Stimmung in der gesamten Wirtschaft dafür, dass das im Jahresverlauf 2017 erzielte hohe Expansionstempo nach dem Jahreswechsel anhält", hatte es da geheißen. Das hätte für das erste Quartal 0,7 Prozent Wachstum impliziert. Angesichts der schwachen harten Konjunkturdaten für Januar halten manche Ökonomen für das erste Quartal derzeit ein Wachstum von unter 0,5 Prozent für denkbar.

Rückgang der Ifo-Erwartungen wirkt sich erst im zweiten Quartal aus

Die Bundesbank verweist in ihrem aktuellen Bericht darauf, dass die Unternehmen ihre Geschäftslage laut Ifo-Umfrage trotz einer leichten Zurückstufung weiterhin als sehr gut eingeschätzten. "Der spürbare Dämpfer in der Erwartungskomponente dürfte sich erst im kommenden Vierteljahr niederschlagen", meint sie.

Im Bauhauptgewerbe erreiche die Beurteilung der Geschäftslage sogar einen neuen Rekordwert, und auch die Auftragslage sei exzellent. "Allerdings stehen hier wohl bereits beträchtliche Kapazitätsengpässe einer zügigen Ausweitung der Bauaktivität im Wege. Daher dürfte der Beitrag der Baubranche zur gesamtwirtschaftlichen Expansion im laufenden Quartal allenfalls verhalten ausfallen, während die ungebrochen starke Dynamik am Arbeitsmarkt den privaten Verbrauch weiterhin stützt", kalkuliert die Bundesbank.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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