Donnerstag, 22. Februar 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Kai Stoppel
17:39 Uhr

Dem Dax ist kaum zu helfen

DAX
DAX 18.137,65

Der deutsche Aktienmarkt fällt wieder in eine alte Gewohnheit zurück: Er bewegt sich seitwärts. Heute geht es für den Dax minimal nach unten um 0,1 Prozent auf 12.462 Punkte. Damit hat sich der deutsche Leitindex auf Wochensicht so gut wie nicht vom Fleck bewegt. Auch die Aufschläge an der Wall Street - der Dow Jones legt zuletzt rund 1,2 Prozent zu - können dem Dax nicht helfen.

Das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zum Dieselfahrverbot lässt auf sich warten, die Verkündung der Entscheidung wurde auf kommende Woche verschoben. Damit hängt das Damoklesschwert weiterhin über den Aktien der Auromobilhersteller. Zudem lässt die Furcht vor einer schnelleren Straffung der US-Geldpolitik die Anleger vorsichtiger werden.

Stärkster Wert zum Ende sind die Aktien von ProSiebenSat.1, die an der Dax-Spitze um 3,4 Prozent zulegen. Henkel ziehen nach Zahlen um 2,4 Prozent an. Die Ergebnisse von Henkel für 2017 entsprechen den Erwartungen.

Die Aktie der Deutschen Telekom ist nach den Zahlen des Konzerns mit einem Abschlag von 2,4 Prozent das Schlusslicht im Dax. Analysten von Jefferies und JP Morgan zeigen sich nicht überzeugt vom Ausblick. Dieser sei durchwachsen ausgefallen.

Der Dax hat Feierabend, und auch ich werde selbigen nun antreten. Ihnen wünsche ich einen angenehme Abend. Schauen Sie doch morgen wieder rein in unseren "Börsen-Tag".

Ihr Kai Stoppel

16:46 Uhr

Leasingverträge für Soldaten - USA verklagen BMW

BMW
BMW 106,45

Die US-Regierung verklagt eine Finanztochter des Autobauers BMW im Zusammenhang mit Leasingverträgen für US-Militärangehörige. BMW Financial Services NA habe Soldaten, die den Einsatzbefehl erhalten hätten, ihre vorab gezahlten Leasingraten rechtswidrig nicht zurückerstattet, hieß es in Gerichtsunterlagen.

In der Zivilklage vor dem Bundesgericht in Newark im US-Bundesstaat New Jersey gehe es um die Leasingverträge von 492 Mitgliedern der US-Streitkräfte.

Dazu passend:

 

16:03 Uhr

Niederländer sehen Gefahr in Netflix und Amazon

Netflix
Netflix 539,50

In den Niederlanden wächst die Sorge, dass Streaming-Giganten wie Netflix und Amazon niederländische Produktionen in der Bedeutungslosigkeit versinken lassen könnten. Die Medienlandschaft wandle sich mit "Lichtgeschwindigkeit", warnte der niederländische Kulturrat. Erwogen werden müssten deshalb auch Steuern für Anbieter aus dem Ausland - dieses Geld solle dann dem niederländischen Film zugutekommen.

Netflix plane allein in diesem Jahr acht Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro) in Inhalte zu investieren, Amazon peile für seinen Videodienst 4,5 Milliarden Dollar an. Der Wettbewerb sei "gewaltig" - deshalb bleibe nur wenig Zeit, um dem niederländischen Film "die Plattform zu geben, die er braucht".

15:45 Uhr

Wall Street eröffnet fester

Nach drei Verlust-Tagen in Folge erholt sich die Wall Street etwas. Die Aktienindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen zur Eröffnung um jeweils 0,4 Prozent. Dabei hellen ermutigenden Firmenbilanzen die Stimmung der Anleger auf.

Hauptgesprächsthema auf den Börsenparkett blieb die Geldpolitik der US-Notenbank. In den Protokollen ihrer jüngsten Sitzung signalisierte die Fed weitere Zinserhöhungen. Die Kurse an den Terminmärkten deuteten aber darauf hin, dass Anleger für 2018 unverändert mit drei Schritten rechnen.

15:28 Uhr

Ströer stürzen im MDax ab

Ströer
Ströer 58,55

Mehr als 6 Prozent nach unten geht es für die Aktien von Ströer - sie sind damit eindeutiges Schlusslicht im MDax. Dabei hat der Werbe-Vermarkter 2017 Umsatz und operativen Gewinn hochgeschraubt und traut sich sogar weiteres Wachstum zu.

Warum nun die herben Verluste? "Der Markt hatte sich zu sehr auf eine positive Überraschung konzentriert", sagt ein Händler. Der Kurs legte in den vergangenen Handelstagen fast 14 Prozent zu. "Nun kommt es trotz der guten Zahlen zu Gewinnmitnahmen, ganz nach dem Motto 'Buy the rumour, sell the news', sagt ein Marktteilnehmer.

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(Foto: picture alliance / dpa)

 

14:56 Uhr

Saudi-Arabien investiert Milliarden in Opern und Pop

Singt der italienische Tenor Andrea Bocelli bald in der Wüste?

Singt der italienische Tenor Andrea Bocelli bald in der Wüste?

(Foto: imago/Xinhua)

Das erzkonservative Königreich Saudi-Arabien treibt seine Pläne voran, die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Öl zu durchbrechen. Einer der Wege: Im kommenden Jahrzehnt werden 64 Milliarden Dollar (52 Milliarden Euro) in den Unterhaltungssektor investiert. Die Infrastruktur entstehe bereits, sagte der Chef der Unterhaltungsbehörde, Ahmad bin Akeel al-Chatib.

Der Grundstein für ein neues Opernhaus ist Chatib zufolge bereits gelegt. Für das kommende Jahr seien "mehr als 5000 Ereignisse geplant". Auf einer Leinwand hinter Chatib tauchten Namen auf wie die der britischen Band Maroon 5, des italienischen Tenors Andrea Bocelli und des kanadischen Zirkus Cirque du Soleil.

14:31 Uhr

Portugal entfernt sich weiter vom Status "Krisenland"

Das einstige Euro-Sorgenkind Portugal hat seine Schuldenquote im vergangenen Jahr dank einer brummenden Wirtschaft auf den niedrigsten Stand seit 2012 gedrückt. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank die Staatsverschuldung auf 126,2 Prozent von rund 130 Prozent im Jahr 2016, wie die Notenbank mitteilt.

Absolut gesehen wuchs der Schuldenberg zwar an. Da zugleich jedoch das BIP deutlich stärker anzog, ging die Schuldenquote zurück. Sie liegt damit aber noch deutlich über dem Niveau vor der Euro-Schuldenkrise. 2010 hatte sie 92 Prozent betragen.

14:12 Uhr

Geringeres Interesse an Eurofighter lässt Aktie fallen

BAE Systems
BAE Systems 16,00

Eine gesenkte Absatzprognose für den Kampfjet Eurofighter schickt die Aktien BAE Systems auf den Sinkflug. Die Papiere des britischen Rüstungskonzerns fallen in London um bis zu 3,4 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 580,8 Pence.

Der Hersteller von Kampfjets, Panzern und U-Booten rechnet wegen der geringeren Eurofighter-Produktion für 2018 mit stagnierenden Umsätzen. Analysten hatten bislang im Schnitt ein Plus von zwei Prozent prognostiziert.

BAE Systems hatte im Oktober einen umfangreichen Stellenabbau angekündigt - auch wegen fehlender Neuaufträge für den Kampfjet Eurofighter, der teilweise bei BAE gebaut wird. Insgesamt sollen bei dem Konzern nach damaligen Angaben 1925 Arbeitsplätze wegfallen. Am härtesten soll es die Militärflugzeug-Sparte treffen, in der rund 1400 von 12.500 Jobs auf der Streichliste stehen.

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(Foto: dpa)

 

13:32 Uhr

Falsche Chefs versuchen viele Firmen zu bestehlen

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(Foto: imago/Westend61)

Betrugsversuche mit der sogenannten Chef-Masche sind bei Firmen in Deutschland einer Studie zufolge offenbar keine Seltenheit. 40 Prozent von 500 befragten Firmen berichteten, sie seien innerhalb der vergangenen 24 Monate zumindest einmal Ziel einer "CEO-Fraud"-Attacke gewesen, heißt es in einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Bei der Methode "CEO fraud" (Chef-Betrug) rufen Täter meist in der Buchhaltung von Firmen an und geben vor, der Geschäftsführer zu sein. Mit geschickten Lügen und technischen Tricks bringen sie Angestellte dann beispielsweise dazu, Firmengeld ins Ausland zu überweisen. Der Umfrage zufolge hatten die Kriminellen in fünf Prozent der Fälle Erfolg.

12:56 Uhr

EZB steigert Gewinn kräftig

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(Foto: dpa)

Ja, auch eine Notenbank macht Gewinn: so etwa die Europäische Zentralbank (EZB), die ihren Überschuss zuletzt sogar steigern konnte. Der Nettogewinn stieg 2017 um 0,1 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro, wie die EZB mitteilte. Sie profitierte unter anderem von Zinserträgen aus ihrem Anleihekaufprogramm und Buchgewinnen aus ihren Währungsreserven.

Die EZB überweist ihren Überschuss komplett an die nationalen Zentralbanken. Auf die Bundesbank entfallen davon entsprechend ihres Kapitalanteils an der EZB etwa 26 Prozent.

12:14 Uhr

Frankreich greift gegen Krypto-Wetten durch

Laut der Finanzaufsicht AMF in Frankreich müssen Finanzprodukte, die auf Kryptowährungen wie Bitcoin basieren, wie Derivate behandelt werden. Das bedeutet gleichzeitig, das Online-Handelsplattformen eine Genehmigung brauchen, um dies anzubieten und keine Werbung mehr dafür betreiben dürfen, berichtet die "Financial Times".

Dabei geht es um Finanzprodukte, die es Anlegern erlauben, auf die Preisentwicklung von Kryptowährungen zu wetten - ohne dabei selbst Kryptowährung zu halten.

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(Foto: REUTERS)

 

11:49 Uhr

Deutsche Börsen-Giganten sind auf Rekordkurs

Mehr Umsatz und mehr Gewinn: Deutschlands Börsenschwergewichte, die bislang Zahlen für 2017 vorgelegt haben, haben im vergangenen Jahr zusammengerechnet Bestmarken bei Erlös und Ergebnis erzielt. Das geht aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervor.

Der Gesamtumsatz der 15 von insgesamt 30 Dax-Unternehmen - ohne Banken - stieg den Angaben zufolge um fast 5 Prozent auf insgesamt gut 621 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis legte im Schnitt um rund 3 Prozent auf knapp 62 Milliarden Euro zu.

"Für die meisten Dax-Konzerne war das vergangene Jahr ein weiteres Rekordjahr", erklärt Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung am Donnerstag. Die Chancen stünden gut, dass auch 2018 ein Rekordjahr werde.

11:26 Uhr

Britische Wirtschaft wächst überraschend schwach

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(Foto: REUTERS)

Seit sich die Briten im Sommer 2016 für den Brexit entschieden haben, hat die Wirtschaft des Landes an Tempo eingebüßt. Zum Jahresende hin ist sie nochmal schwächer gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Zeitraum von Oktober bis Dezember um 0,4 Prozent zu, wie das Statistikamt mitteilt. Eine erste Schätzung vom Januar lag noch bei 0,5 Prozent.

Das Wachstum der britischen Wirtschaft ist damit schwächer als auf der anderen Seite des Ärmelkanals: Im Gesamtjahr 2017 legte das BIP um 1,7 Prozent zu - ebenfalls 0,1 Prozent weniger als erwartet. In der Eurozone war die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr.

11:05 Uhr

Angry-Birds-Aktie im Sturzflug

Ein enttäuschender Ausblick hat dem finnischen Angry-Birds-Entwickler Rovio einen Kursrutsch eingebrockt. Die Aktien brechen um mehr als 40 Prozent auf 5,95 Euro ein. Trotz eines Wachstums im vierten Quartal 2017 schloss das Management Einbußen beim Gewinn in diesem Jahr nicht aus.

Grund seien höhere Investitionen wie etwa gestiegene Marketingkosten. "Der Wettbewerb in der Branche für Spiele auf mobilen Geräten ist sehr hart, und das Werben um neue Kunden wird teurer", erklärt Experte Atte Riikola vom Analysehaus Inderes Equity Research.

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(Foto: picture alliance / dpa)

 

10:46 Uhr

Dieser Schritt lässt Barclays-Aktien fliegen

Barclays
Barclays 2,21

Mit einem Plus von 5,1 Prozent fliegt die Aktie der britischen Großbank Barclays förmlich über dem schwächelnden Gesamtmarkt. Die Geschäftszahlen sind zwar wie erwartet schlecht ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen für die Anleger eine Überraschung parat: eine höhere Dividende.

2018 will Barclays 6,5 Pence je Anteilsschein ausschütten. Damit würde die Ausschüttung auf das Niveau von vor der Restrukturierung steigen. Das hatten die Anleger nicht auf dem Schirm. Die Schätzung von Investec lag bei 5 Pence. Auch scheine der Bereich Investmentbanking gut ins Jahr gestartet zu sein.

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(Foto: picture alliance / dpa)

 

10:15 Uhr

Ifo-Index sinkt - Tritt auf die "Euphoriebremse"

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar eingetrübt. Der Geschäftsklima-Index fällt auf 115,4 Punkte von 117,6 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilt. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 117,0 Punkte erwartet.

"Die deutsche Wirtschaft tritt auf die Euphoriebremse", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten ihre Geschäftslage und auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger rosig als zuletzt.

 

10:06 Uhr

Telekom-Aktie stürzt ab - Ursache rätselhaft

Deutsche Telekom
Deutsche Telekom 21,79

Etwa seltsam ist bisher der Fall Deutsche Telekom: Obwohl der Telekomriese einen Gewinnsprung vermeldet, der auf einen Einmaleffekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro durch die US-Steuerreform zurückgeht, fällt die Aktie im Dax weit zurück. Dabei soll auch die Dividende soll das dritten Mal in Folge auf nunmehr 65 Cent je Aktie steigen.

Dennoch steht die T-Aktie am Morgen mit einem saftigen Minus von 3,7 Prozent auf 12,74 Euro auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Gewinnmitnahmen dürften kaum der Grund sein, da das Papier im laufenden Jahr bereits mehr als 10 Prozent an Wert verloren hatte.

Möglicherweise stören sich Anleger am schlecht laufenden Europageschäft sowie dem schwächelnden Ergebnis der Großkundensparte T-Systems. Beim bereinigten Betriebsergebnis landete die Telekom auch nur im Rahmen ihrer eigenen Prognose. Börsianern zufolge enttäuscht der Ausblick. "Da hat man sich mehr versprochen", sagt ein Händler.

09:21 Uhr

Zins-Drohung aus den USA drückt Dax noch tiefer

Deutlich angezählt ist der der deutsche Leitindex Dax nach dem Fed-Hammer am Vorabend: Zum Auftakt geht es 1 Prozent nach unten bis auf 12.337 Punkte. Die Sorge um den zinspolitischen Kurs der US-Notenbank belasten die Stimmung am deutschen Aktienmarkt.

Die US-Notenbank hatten in den gestern veröffentlichten Protokollen der geldpolitischen Sitzung von Ende Januar kräftige Signale für eine Anhebung der Zinsen im März gesetzt. Unklar ist, wie es danach weiter geht. Im Dezember hatte die Fed für 2018 drei Zinsschritte nach oben in Aussicht gestellt. Auch die Wall Street hatte nach einer Achtebahnfahrt schwächer geschlosssen.

Guten Morgen, mein Name ist Kai Stoppel und ich begleite Sie heute durch den "Börsen-Tag". Bei Fragen, Anregungen und Kritik schreiben Sie mir doch einfach eine Nachricht an kai.stoppel(at)nachrichtenmanufaktur.de.

08:32 Uhr

Henkel schneidet besser ab als am Markt erwartet

Henkel
Henkel 72,18

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat 2017 vor allem von seinem Klebstoffgeschäft profitiert. Auch die getätigten Zukäufe zahlten sich aus. Der Dax-Konzern steigerte trotz Gegenwind von der Währungsseite im Schlussquartal den Umsatz und den Gewinn. So stieg der Umsatz um 7 Prozent und knackte erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, wie Henkel mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Persil-, Schwarzkopf- und Loctite-Hersteller 2,5 Milliarden Euro und damit knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das operative Ergebnis zog bereinigt um Sondereffekte um gut 9 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro an. Den Aktionären winkt eine Dividende von 1,79 Euro je Vorzugsaktie, was einem Anstieg von 10,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. 2018 will Henkel aus eigener Kraft um 2 bis 4 Prozent zulegen und den Gewinn je Aktie ausgehend von den 5,85 Euro des Vorjahres um 5 bis 8 Prozent steigern. Die operative Marge soll sich auf über 17,5 Prozent verbessern.

08:32 Uhr

Eurokurs festigt sich

Nach den Verlusten der vorangegangenen Handelstage stabilisiert sich der Eurokurs vorerst. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2277 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Zuvor hatte eine breitangelegte Erholung des amerikanischen Dollar den Euro belastet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,2312 Dollar festgesetzt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Am Devisenmarkt steht die Geldpolitik der US-Notenbank Fed im Mittelpunkt des Interesses. Am Vorabend hatte die Fed das Protokoll der jüngsten Zinssitzung veröffentlicht und darin weitere Zinserhöhungen signalisiert. Die amerikanischen Notenbanker hatten außerdem deutlich gemacht, dass die künftigen Zinserhöhungen vergleichsweise langsam erfolgen werden.

Am Markt war zuvor auf eine schnellere Anhebung der Zinsen in den USA spekuliert worden. Im weiteren Tagesverlauf rücken Konjunkturdaten stärker in den Fokus am Devisenmarkt. Auf dem Programm steht unter anderem das Ifo-Geschäftsklima, das wichtigste Konjunkturbarometer für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Analysten rechnen für Februar mit einem leichten Dämpfer, nachdem der Ifo-Index im Januar ein neues Rekordhoch erreicht hatte.

07:50 Uhr

US-Steuerreform beschert Telekom Milliarden-Gewinn

Die Deutsche Telekom hat ihre Jahresziele im vergangenen Jahr locker erreicht. Unter dem Strich profitierte die Telekom von einem positiven Einmaleffekt infolge der US-Steuerreform, die dem Dax-Konzern einen Milliarden-Gewinn bescherte. Anleger dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Im laufenden Jahr strebt der Bonner Konzern erneut mehr Ebitda und Cashflow an.

Deutsche Telekom
Deutsche Telekom 21,79

Die Dollar-Schwäche machte der Telekom allerdings spürbar zu schaffen. So ging der Umsatz im vierten Quartal um 2 Prozent auf 19,16 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte legten die Erlöse dagegen um 2,7 Prozent zu. Analysten hatten im Mittel 19,17 Milliarden Euro Umsatz veranschlagt. In Deutschland stiegen die Erlöse um 2 Prozent. In Europa lagen sie um 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Während es die Telekom beim bereinigten operativen Ergebnis in Deutschland auf ein Plus von 4,7 Prozent brachte, war der bereinigte operative Gewinn in den USA um 13,8 Prozent rückläufig. Auch dieser Rückgang ist auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Nach US-GAAP hatte T-Mobile US bei dieser Kennziffer ein Plus von 4 Prozent ausgewiesen. Die Zahlen von T-Mobile US sind bereits seit zwei Wochen bekannt, fließen aber erst jetzt in Euro und auf Basis unterschiedlicher Rechnungslegung in die Konzernbilanz ein.

Unter dem Strich stand bei der Telekom im vierten Quartal ein Nettogewinn von 1,332 Milliarden Euro. Hier profitierte die Telekom von einem Einmaleffekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro (nach Dritten) als Folge der Steuerreform in den USA. Vor einem Jahr hatte eine Wertminderung von 2,2 Milliarden Euro auf die Beteiligung an der britischen BT Group dem DAX-Konzern noch einen Quartalsverlust von 2,124 Milliarden Euro beschert.

07:43 Uhr

TAG Immobilien steigert Gewinn und hebt Dividende

TAG Immobilien
TAG Immobilien 12,64

Die TAG Immobilien AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von einem hohen Bewertungsergebnis und starken Mieterlösen profitiert. Das Ergebnis legte deutlich zu, die Aktionäre sollen mit 0,65 Euro eine etwas höhere Dividende bekommen. Wie der MDax-Konzern mitteilte, legte der FFO, eine gängige Kennziffer in der Immobilienwirtschaft für die operative Ertragskraft, 2017 um 31 Prozent auf 127,4 Millionen Euro zu. Das war etwas mehr als das Unternehmen selbst in Aussicht gestellt hatte.

Die Umsätze aus Vermietung stiegen auf 293 Millionen Euro von 275 Millionen im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis kletterte auf 396,5 von 246,7 Millionen Euro. Der starke Anstieg war neben der operativen Entwicklung und den reduzierten Finanzierungskosten auf Bewertungsgewinne des Immobilienportfolios zurückzuführen. Eine Prognose für das laufende Jahr teilte TAG nicht mit. Die Dividende soll 2018 aber weiterhin auf 70 Cent steigen.

07:31 Uhr

US-Geldpolitik lässt Dax nachgeben

DAX
DAX 18.137,65

Die Angst vor einer unerwartet schnellen Straffung der US-Geldpolitik belastet voraussichtlich auch an den europäischen Börsen die Stimmung. Dax und Euro-Stoxx-50 geben vorbörslich um etwa 1 Prozent nach, der Dax wird am frühen Morgen mit 12.350 Punkten errechnet. "Belastet wird die Stimmung vom Protokoll der Januar-Sitzung der US-Notenbank", sagt ein Marktteilnehmer.

Die Notenbank hält demnach weiter eine straffere Geldpolitik für notwendig, denn die Inflationsrate dürfte sich der Zielmarke von 2 Prozent nähern, wegen des guten Wachstums und des relativ schwachen Dollar. Der Greenback profitierte von den Aussagen, der Euro fiel unter die Marke von 1,23 Dollar und wird am Morgen mit 1,2280 Dollar gehandelt.

Der US-Aktienmarkt litt vor allem unter der Schwäche am Anleihemarkt: Die Rendite der 10jährigen US-Anleihen liegt mit 2,93 Prozent auf dem höchsten Stand seit vier Jahren und nur noch knapp unter der Marke von 3 Prozent, deren Überwinden viele Marktteilnehmer als besonders kritisch auch für die Aktienmarktbewertung ansehen würden.

07:20 Uhr

Zinssorgen belasten Märkte in Asien

An den Börsen der Region Ostasien und Australien geht die Sorge vor steigenden Zinsen um. Dass eine boomende Volkswirtschaft wie jene in den USA zu höheren Leitzinsen führt bzw. führen muss, um die damit in der Regel einhergehende Inflation einzudämmen, ist zwar aus Marktsicht logisch. Dennoch fürchten sich Aktienanleger vor zu schnell und zu steil steigenden Leitzinsen und stoßen Aktien in Asien ab. Gleichzeitig klettern die Rentenrenditen in Erwartung steigender Zinsen, womit Aktien an Attraktivität verlieren. Die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt auf das Vierjahreshoch von 2,93 Prozent.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.021,98

Daher überwiegen die Abgaben bei Aktien in der Region, allerdings stemmt sich vor allem die Börse in Schanghai vehement gegen den Trend. Händler attestieren der chinesischen Leitbörse nach der langen Feiertagspause Nachholbedarf, denn gerade am Vortag hatten die Börsen in Hongkong und auf Taiwan zu den festesten gezählt. Den Auslöser der wieder hochgekochten Zinssorgen lieferte die US-Notenbank am Vorabend mit der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls. Die US-Währungshüter haben auf ihrem Treffen Ende Januar übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der verbesserte Wachstumsausblick für weitere Zinserhöhungen spricht.

Yen / US-Dollar
Yen / US-Dollar ,01

Die Wirtschaft dürfte schneller wachsen, als dies noch bei dem Treffen im Dezember erwartet worden sei, heißt es im Protokoll. "Auch wenn das Fed-Protokoll von der Notwendigkeit einer schrittweisen Anhebung der Leitzinsen spricht, wird nicht genau geklärt, was das tatsächlich bedeutet", versucht US-Ökonom Omair Sharif von der Societe Generale die Verunsicherung unter Anlegern einzufangen. In Schanghai steigt der Composite um 2,2 Prozent auf 3.268 Punkte, nachdem die Leitbörse in China wegen des Mondneujahrfestes eine Woche geschlossen war. Die Kurse folgen damit der jüngsten globalen wie regionalen Erholung von den Marktverwerfungen von Anfang Februar. Während der Pause in Schanghai haben die in Hongkong gehandelten Titel von chinesischen Unternehmen aus dem Kernland 3,5 Prozent zugelegt. Insofern bremse die Zinsangst auch in Schanghai etwas, heißt es.

Den Gegenpol bildet die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 1,2 Prozent auf 21.718 Zähler nachgibt - zusätzlich belastet vom steigenden Yen. Der US-Dollar fällt auf 107,41 Yen nach Wechselkursen um 107,77 zur Vortageszeit. Allerdings war der Greenback im Tagestief bereits bis auf 107,15 Yen gesunken. Die leichte Erholung des Greenbacks zieht auch den japanischen Aktienmarkt über die Tagestiefs.

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