Wirtschaft

Geldwäsche bei Danske Bank Deutsche Bank tiefer in Skandal verwickelt

Der Aktienkurs der Deutschen Bank fällt erneut auf Rekordtief.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank fällt erneut auf Rekordtief.

(Foto: picture alliance/dpa)

Razzien wegen der "Panama Papers", Geldwäsche-Vorwürfe und ein fallender Aktienkurs - die Deutsche Bank gerät zunehmend unter Druck. Laut US-Medien sollen sogar viel mehr verdächtige Gelder über das Kreditinstitut geflossen sein als bisher angenommen.

Die Deutsche Bank hat einem Zeitungsbericht zufolge im Geldwäscheskandal der Danske Bank eine größere Rolle gespielt als bislang bekannt. Das Geldhaus habe weitere 31 Milliarden Euro an Zahlungen abgewickelt, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf ein internes Dokument. Damit seien vier Fünftel der verdächtigen Gelder über die Deutsche Bank geflossen.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 14,66

Bislang war bekannt, dass die Deutsche Bank als sogenannte Korrespondenzbank 150 Milliarden Dollar an verdächtigen Geldern abgewickelt hat. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Er bekräftigte die Ansicht der Bank, dass für die Überprüfung der Kunden die Danske Bank und nicht die Deutsche Bank zuständig gewesen sei.

Razzia wegen "Panama Papers"

Deutsche-Bank-Finanzchef James von Moltke sagte dem Sender CNBC in einem Interview, nach der Razzia in der vergangenen Woche wegen der "Panama Papers" hätten Kunden kaum Gelder abgezogen. Der Aktienkurs, der am Donnerstag erneut auf ein Rekordtief fiel, bereite ihm aber schon etwas Sorge.

Die in den Fall verwickelte Tochter auf den den Britischen Jungferninseln habe die Bank Anfang des Jahres verkauft. Sie habe nur Erträge und Gewinne von wenigen Millionen gemacht. Er deutete an, dass die Bank nach der Razzia für den Fall keine Rückstellungen gebildet hat. "Bislang sind wir uns keines Fehlverhaltens bewusst", sagte von Moltke dem Sender. Zudem bekräftigte der Finanzchef, die Bank kooperiere umfassend mit den Behörden.

Den Steuertricks auf der Spur

Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten Staatsanwälte und Steuerfahnder unter anderem die Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt begründete die Aktion mit dem Verdacht, dass Mitarbeiter des Geldhauses Kunden halfen, sogenannte Off-Shore-Gesellschaften in Steueroasen zu gründen, um Steuern zu hinterziehen und Gelder zu waschen. Konkret richten sich die Ermittlungen gegen zwei 50 bzw. 46 Jahre alte Mitarbeiter des Geldhauses. Ihnen wird vorgeworfen, in einigen Fällen pflichtwidrig keine Anzeige auf Geldwäscheverdacht erstattet zu haben, obwohl nach Ansicht der Ermittler dafür ausreichend Anhaltspunkte vorlagen.

Die Ermittlungen beziehen sich auf den Zeitraum 2013 bis einschließlich 2018. Der Verdacht gegen die Bank-Mitarbeiter ergab sich nach Angaben der Ermittler nach Auswertung von Daten der "Offshore-Leaks" und "Panama Papers" durch das Bundeskriminalamt (BKA). Die "Panama Papers" waren Journalisten zugespielt und im Frühjahr 2016 veröffentlicht worden. Die Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca enthalten Informationen über Geschäfte mit Briefkastenfirmen.

Quelle: ntv.de, hny/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen