Wirtschaft

Niedrigster Stand seit 2016 Inflationsrate steigt wieder langsamer

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Preisanstieg in Deutschland schwächt sich wieder ab. Ein Grund sind nur noch langsam steigenden Kosten für Energie. Ähnlich ist der Trend bei einigen Dienstleistungen.

Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im vergangenen Monat abgeschwächt. Grund waren unter anderem die sich wieder langsamer verteuernden Energieprodukten wie Benzin. Insgesamt mussten Verbraucher für Waren und Dienstleistungen im Mai nur noch 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor ausgeben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit November 2016. Im April hatte die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) spricht bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen.

Energie kostete nur noch 2,0 Prozent mehr als im Mai 2016. In den beiden Vormonaten gab es hier jeweils noch einen Anstieg von 5,1 Prozent. Auch bei Dienstleistungen ließ der Preisdruck nach, weil nach den Osterferien das Reisen wieder billiger wurde.

Gegen den Trend zogen die Preise für Nahrungsmittel an: Sie kosteten 2,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Für Speisefette und -öle mussten Verbraucher fast ein Fünftel mehr bezahlen, für Molkereiprodukte 10,5 Prozent mehr.

Dienstleistungen verteuerten sich insgesamt um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings wurden einige Dienstleistungen deutlich günstiger, wie zum Beispiel von sozialen Einrichtungen, was an der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017 lag. Gesetzlich Versicherte müssen seitdem für einzelne Pflegeleistungen der ambulanten Pflege niedrigere Eigenanteile zahlen.

Experten rechnen damit, dass sich die Teuerungsrate in den kommenden Monaten in etwa auf dem aktuellen Niveau halten wird. Mit der geringeren Inflation in der größten Volkswirtschaft Europas sinkt der Druck auf die EZB, rasch aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik auszusteigen. Sie hat die Zinsen auf null gedrückt und pumpt jeden Monat Milliarden über Wertpapierkäufe in die Wirtschaft, um die Konjunktur anzuschieben und die Preise wieder in Richtung Zwei-Prozent-Marke zu bewegen.

Quelle: ntv.de, sko/rts/AFP

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