Wirtschaft

Türkei, Iran, Trump Risiken bremsen Wachstumsdynamik

Bundesfinanzministerium: "Die weiter in die Zukunft gerichteten Indikatoren lassen zwar eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung im weiteren Jahresverlauf erwarten."

Bundesfinanzministerium: "Die weiter in die Zukunft gerichteten Indikatoren lassen zwar eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung im weiteren Jahresverlauf erwarten."

(Foto: picture alliance / Christian Cha)

Konjunkturell läuft es noch immer gut in Deutschland. Das dürfte sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Allerdings dürfte die Dynamik des Aufwärtstrends ihren Zenit erreicht haben, wie es von Seiten des Bundesfinanzministeriums heißt.

Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums fortsetzen, doch bremsen Risiken wie die Entwicklung in der Türkei die Dynamik. "Die weiter in die Zukunft gerichteten Indikatoren lassen zwar eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung im weiteren Jahresverlauf erwarten," heißt es im Monatsbericht des Ministeriums, "aber die konjunkturelle Dynamik dürfte sich nicht weiter erhöhen."

Auch die Steuereinnahmen von Bund und Ländern weisen inzwischen eine geringere Tendenz als in den Vormonaten aus. Sie lagen im Juli mit einem Plus von 2,9 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats - die ersten sieben Monate zusammengenommen wurde aber ein Zuwachs von 6,7 Prozent erzielt. Die Experten des Finanzministeriums warnten auch vor Risiken aus der ungewissen Gestaltung des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie der US-Handelspolitik.

Die anhaltende Debatte um Strafzölle und die Gefahr eines drohenden Handelskrieges drosselten offenbar die Wachstumskraft im Außenhandel. Hinzugekommen sei außerdem die Währungskrise in der Türkei. Der deutsche Fiskus kann sich derzeit aber weiter über steigende Steuereinnahmen freuen. Bund und Länder erhielten nach dem Bericht im Juli mit 54,4 Milliarden Euro knapp drei Prozent mehr. Im Vormonat war das Plus aufgrund eines Sondereffekts drastisch gestiegen, aber auch im April war es noch höher.

Insgesamt nahmen Bund und Länder in den ersten sieben Monate mit 404,6 Milliarden Euro 6,7 Prozent mehr an Steuern ein als im Vergleichszeitraum 2017. Damit liegt die Entwicklung immer noch günstiger, als sie in der amtlichen Steuerschätzung für das Gesamtjahr mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent veranschlagt ist. Kräftig gewachsen ist im Juli insbesondere das Aufkommen aus der Lohnsteuer mit per Saldo 7,9 Prozent - eine Folge der nach wie vor guten Beschäftigungsentwicklung mit steigenden Einkommen. Für den Zeitraum Januar bis Juli ergab sich ein Zuwachs von 6,5 Prozent. Die Umsatzsteuern, darunter die wichtige Mehrwertsteuer, legten im Berichtsmonat um 2,1 Prozent und in den ersten sieben Monaten um 2,8 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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