Wirtschaft

Bombardier-Deal frisst Gewinn Airbus verdient operativ deutlich mehr

Beim A350 fährt Airbus die Produktion hoch.

Beim A350 fährt Airbus die Produktion hoch.

(Foto: REUTERS)

Der europäische Flugzeugbauer Airbus macht Fortschritte bei zwei wichtigen Flugzeugtypen. Das wirkt sich operativ aus. Allerdings bleibt unter dem Strich deutlich weniger hängen.

Airbus hat im zweiten Quartal bei steigenden Umsätzen operativ deutlich mehr verdient. Zudem bestätigte der Luft- und Raumfahrtkonzern den Ausblick für das Gesamtjahr. Neue Millionenbelastungen beim Mittelstreckenjet A220, vor denen Airbus ebenfalls warnte, lassen die Anleger kalt. "Wir sind glücklich über die Fortschritte", sagte Vorstandschef Tom Enders in Toulouse.

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Der Umsatz legte in den drei Monaten per Ende Juni um acht Prozent auf knapp 14,9 Milliarden Euro und damit stärker als Analysten erwartet hatten. Im ersten Halbjahr stagnierten die Erlöse damit bei 25 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) konnte Airbus auf 1,15 Milliarden Euro verdoppeln. Auch hier war am Markt weniger erwartet worden. Unter dem Strich verdiente der Flugzeugbauer mit 213 Millionen allerdings deutlich weniger - im Vorjahr waren noch 682 Millionen Euro netto erwirtschaftet worden. Grund war vor allem der schwache Dollar. Für das erste Halbjahr stehen damit unter dem Strich 496 Millionen nach 1,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

In den Zahlen des ersten Halbjahr spiegelten sich vor allem die Fortschritte beim Airbus A350 wider, bei dem die Produktion hochläuft, sagte Enders weiter. Bis Jahresende will Airbus zehn Flugzeuge pro Monat bauen. Doch die Kostenziele seien noch nicht erreicht.

Am Ausblick für das Gesamtjahr hält Airbus fest: Demnach sollen rund 800 Flugzeuge ausgeliefert werden. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 718 Maschinen an Kunden übergeben. Beim A320 sei es aber schwierig, das Lieferziel zu erreichen, so Enders. Im ersten Halbjahr wurden 303 Flugzeuge an Kunden übergeben. Das bereinigte Ebit vor Fusionen und Akquisitionen sieht Airbus 2018 weiterhin bei rund 5,2 Milliarden Euro.

A320neo kommt in die Luft

Inklusive neuer Belastungen aus der Übernahme des Mittelstreckenjets A220 von Bombardier dürfte das bereinigte operative Ergebnis bei rund 5 Milliarden Euro liegen. Den finanziellen Gegenwind aus dem Programm bezifferte Airbus auf etwa 200 Millionen Euro. Airbus hatte am 1. Juli die Übernahme der Mehrheit an dem CSeries-Programm von Bombardier abgeschlossen, das im Zuge dessen in A220 umgetauft wurde.

Sorgen bereitet ferner die neue Version des Airbus A320 mit sparsameren Triebwerken. Die Motoren-Lieferanten Pratt & Whitney und CFM können ihre Produktions-Zusagen nicht einhalten. Zeitweise standen 100 Flugzeuge ohne Triebwerke auf Halde. Im zweiten Quartal seien immerhin erstmals mehr A320neo gebaut worden als A320 mit den alten Triebwerken, betonte der Airbus-Chef.

Die Verhandlungen über den Militärtransporter Airbus A400M über Vertragsanpassungen mit den Besteller-Staaten kommen laut Enders voran. Gerade in den vergangenen Wochen habe es "gute Fortschritte" gegeben, bis Jahresende sollen sie abgeschlossen sein. Für mögliche Preissteigerungen stellte der Konzern im ersten Halbjahr 98 Millionen Euro zurück.

Quelle: ntv.de, mmo/jwu/DJ/rts

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