Wirtschaft

Erneut falsche Abgas-Software BMW will Modelle vertauscht haben

Die betreffende Software ist nur für die Modelle X5 und X6 geeignet.

Die betreffende Software ist nur für die Modelle X5 und X6 geeignet.

(Foto: dpa)

Erst vergangene Woche entlastet das Kraftfahrt-Bundesamt BMW von Vorwürfen der Abgasmanipulation. Nun bringt ein Bericht den Konzern erneut in die Bredouille. Der aber spricht von einem Irrtum.

Der Autobauer BMW hat 11.700 Dieselautos mit einer falschen Abgas-Software ausgestattet. Das Programm war ursprünglich für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden, wurde aber vor vier Jahren irrtümlich auch auf 5er und 7er BMW aufgespielt, räumte ein Sprecher des Konzerns ein. Bei diesen Modellen funktioniere die Software allerdings "nicht optimal".

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Laut Konzernangaben war der Fehler kürzlich bei internen Tests festgestellt worden, woraufhin BMW "umgehend" das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg informiert habe. Der "Spiegel" berichtete dagegen, die Software sei dem KBA selbst bei einem 7er BMW im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen. Sie soll durch den Einbau in die falschen Automodelle die Abgasreinigung manipuliert haben.

Fehler unterlief bei Update

Bei BMW hieß es, das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 für die kombinierte, parallele Stickoxid-Abgasreinigung mit Speicherkat und AdBlue-SCR-Katalysator entwickelt worden. Dort funktioniere sie korrekt. Die Dieselmotoren der betroffenen 5er und 7er Modelle hätten dagegen nur einen Speicherkatalysator. Sie seien beim Serienstart 2012 mit der korrekten Software ausgerüstet gewesen - aber bei einem Update 2014 "haben sie schlicht die falsche Software draufbekommen", was dann zu schlechteren Abgaswerten geführt habe. BMW will die betroffenen 11.700 Fahrzeuge M550d xDrive und 750d XDrive jetzt zurückrufen und nach der Genehmigung durch das KBA die richtige Software aufspielen.

Erst in der vergangenen Woche hatte das Kraftfahrt- Bundesamt BMW von dem Vorwurf entlastet, in einen neuen 3er-Diesel eine illegale Abschalteinrichtung zur Abgaseinrichtung eingebaut zu haben. Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich erklärte in diesem Zusammenhang, bei BMW würden Fahrzeuge nicht manipuliert. Das gelte grundsätzlich, betonte er. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warf dem Autobauer nach den neuerlichen Vorwürfen hingegen vor, dieses "Saubermann-Image" verspielt zu haben. Die Konzerne müssten "endlich Transparenz über ihre Abgassoftware herstellen". Ansonsten werde der Abgasskandal der Branche einen dauerhaft irreparablen Imageschaden zufügen.

Quelle: ntv.de, lou/dpa/AFP

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