Wirtschaft

Milliardenoperation im Dax Bayer nennt den Monsanto-Stichtag

Die Übernahme von Monsanto tritt in die heiße Phase ein: Bayer gibt 74,6 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 81 Euro aus.

Die Übernahme von Monsanto tritt in die heiße Phase ein: Bayer gibt 74,6 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 81 Euro aus.

(Foto: REUTERS)

Am Aktienmarkt beginnt die Schlussphase des bislang größten und teuersten Firmenkaufs der deutschen Wirtschaftsgeschichte: Kurz vor der Übernahme des US-Konzerns Monsanto veröffentlicht das Börsenschwergewicht Bayer Details zur geplanten Kapitalmaßnahme.

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat den Termin für die umstrittene Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto genannt. Der Abschluss sei für den 7. Juni zu einem Kaufpreis von 63 Milliarden Dollar geplant, wie Bayer am Morgen mitteilte.

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Damit biegt der Dax-Konzern bei der Rekordübernahme auf die Zielgerade ein. Nachdem die US-Behörden in der vergangenen Woche der Übernahme zugestimmt hatten, hatte Bayer bereits am Vorabend kurz vor dem Börsenstart zu Wochenbeginn Details zu der geplanten Ausgabe neuer Aktien bekanntgegeben. Das Volumen der Kapitalmaßnahme liegt mit rund 6 Milliarden Euro am oberen Rand der jüngsten Erwartungen von Analysten.

Der Konzern plant die Ausgabe von 74,6 Millionen Aktien zu je 81 Euro. Damit steigt das Grundkapital des Unternehmens um knapp neun Prozent. Die Altaktionäre haben ein Bezugsrecht und können für je 23 gehaltene Anteile zwei neue Bayer-Aktien erwerben. Die Kapitalerhöhung war von Anfang an als Baustein für die Finanzierung der mehr als 62,5 Milliarden Dollar teuren Übernahme gedacht - offen waren noch die Details.

Experten hatten zuletzt mit einem Volumen von 5 bis 6 Milliarden Euro gerechnet. Da jetzt die Aktienzahl etwas stärker steigt als gedacht, ist der negative Effekt auf den Gewinn je Anteil etwas höher. Positiv könnte sich aber auswirken, dass Bayer die Sache schnell unter Dach und Fach gebracht hat und damit ein weiteres Thema bei der Übernahme aus dem Weg geräumt hat.

Stichtag: Donnerstag

Mit dem Abschluss der im September 2016 angekündigten Übernahme hatten Händler am Markt noch in dieser Woche gerechnet. Nun ist es offiziell, dass der bisher teuerste Firmenkauf durch ein deutsches Unternehmen an diesem Donnerstag abgeschlossen werden soll. "Die Kapitalerhöhung ist ein bedeutender Baustein für die Finanzierung der Übernahme von Monsanto und die letzte damit verbundene Eigenkapitalmaßnahme", sagte Bayer-Chef Werner Baumann.

Der Name Monsanto soll im Rahmen der Übernahme in der Versenkung verschwinden. Um den Kauf zu stemmen, muss Bayer ungewöhnlich umfangreiche Finanzoperationen bewältigen. Abgesehen von der Kapitalerhöhung durch die Ausgabe neue Aktien sind Anleiheplatzierungen in US-Dollar und Euro geplant, wie Bayer-Chef Baumann weiter erklärte. Deren Gesamtvolumen soll sich auf bis zu 20 Milliarden Euro belaufen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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