Wirtschaft

Während Razzia in Frankfurt Deutsche-Bank-Chef traf Fed-Gouverneur

Polizeiautos am Donnerstag vor dem Deutsche-Bank-Turm in Frankfurt.

Polizeiautos am Donnerstag vor dem Deutsche-Bank-Turm in Frankfurt.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Überraschend bekommt die Deutsche Bank in Frankfurt am Donnerstag Besuch von der Staatsmacht. In dieser Zeit ist der Gouverneur der US-Notenbank, Quarles, bei Konzernchef Sewing, um über ein "offizielles Fed-Geschäft" zu sprechen.

Während der überraschenden Durchsuchung bei der Deutschen Bank am gestrigen Donnerstag hat sich Vorstandschef Christian Sewing mit einem Top-Banker der US-Notenbank getroffen. Fed-Gouverneur Randal Quarles traf sich zu einem geplanten Gespräch mit Sewing und Sylvie Matherat, die bei der Deutschen Bank für Aufsichts-, Regulierungs- und Compliance-Fragen zuständig ist, sagten Insider.

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Ein Sprecher der Fed sagte, dass Quarles wegen eines "offiziellen Fed-Geschäfts" in Frankfurt gewesen sei. Weder das Geschäft noch das Treffen in der Deutschen Bank hätten im Zusammenhang mit der Razzia gestanden. Das Treffen sei lange vereinbart worden, sagten die Sachkenner.

Die Fed beaufsichtigt das US-Geschäft von Deutschlands größter Bank. Vergangenen Sommer hielt die Notenbank das US-Geschäft des Geldhauses für in schlechtem Zustand, hieß es von informierten Personen.

170 Ermittler im Haus

Wenige Stunden vor dem Treffen hatten die Durchsuchungen in Frankfurt und anderen Orten begonnen. Sewing war im September zum ersten Mal als Deutsche-Bank-Chef in Washington und hatte vor dem Treffen am Donnerstag mit Quarles telefoniert, wie die Insider sagten.

170 Ermittler durchsuchten wegen des Verdachts der Geldwäsche im Zusammenhang mit den "Panama Papers" die Geschäftsräume der Bank, Vorstandsbüros sowie die Privatwohnung eines Verdächtigen in Groß-Umstadt. Die Ermittler suchen nach Beweisen für die Beteiligung der Bank oder von Angestellten an Geldwäsche im Zusammenhang mit den 2016 veröffentlichten "Panama Papers". Der Zeitraum, der untersucht wird, erstreckt sich auf die Jahre 2013 bis 2018, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, sagte.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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