Wirtschaft

Verschuldung sinkt deutlich Eon verdient wieder Geld

Erst RWE - nun Eon: Die deutschen Energieriesen sind in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das bekommen auch die Aktionäre zu spüren. Eon hat nach eigenem Bekunden im vergangenen Jahr die Lasten der Vergangenheit hinter sich gelassen.

Nach RWE hat auch der Versorger Eon im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Der auf der Gesellschafter entfallene Überschuss summierte sich auf 4,2 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Im Vorjahr stand - wegen Abschreibungen - noch ein Minus von knapp 16 Milliarden Euro zu Buche. Der Konzern habe "die Lasten der Vergangenheit schneller als erwartet" hinter sich lassen können, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen. "Das Ergebnis lag am oberen Ende unserer Erwartungen, die Verschuldung ist deutlich und stärker als erwartet zurückgegangen und die Bilanz wesentlich gestärkt."

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Der Umsatz sank derweil leicht auf 38 Milliarden Euro. Auch das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) gab leicht auf 3,1 Milliarden Euro nach. Der Schuldenberg reduzierte sich binnen Jahresfrist von netto 26,3 Milliarden auf 19,2 Milliarden Euro.

Im laufenden Jahr peilt Eon ein bereinigtes Ebit zwischen 2,8 Milliarden und 3,0 Milliarden Euro an und damit weniger als im vergangenen Jahr. Der bereinigte Überschuss soll sich auf 1,3 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro belaufen. Im vergangenen Jahr wiesen die Essener hier 1,4 Milliarden Euro aus. Zugleich gab Eon für den Zeitraum zwischen 2018 und 2020 die Parole aus, das operative Ergebnis jährlich durchschnittlich um 3 bis 4 Prozent zu steigern. Bis 2020 will das Management außerdem mit insgesamt 9,5 Milliarden Euro investieren. Knapp die Hälfte ist für das Netzgeschäft, jeweils rund ein Viertel für Kundenlösungen und erneuerbare Energien vorgesehen.

Die Aktionäre sollen für das vergangene Jahr eine Dividende in Höhe von 30 Cent je Anteilsschein erhalten, die im kommenden Jahr auf 40 Cent steigen soll. Am Markt kamen die zahlen gut an - und trieben das Papier. Die Zahlen seien besser als erwartet ausgefallenen. gewürdigt wurden zudem die optimistischen Mittelfristziele, die erhofften Synergieeffekten nach der Übernahme von Innogy sowie anhaltend positive Analystenkommentare.

Eon und Konkurrent RWE haben vereinbart, die RWE-Tochter Innogy unter sich aufzuteilen und umfangreiche Teile ihres Geschäfts zu tauschen - und wollen dabei ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Festlegen wollte sich Teyssen aber nicht. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz sagte hingegen, es sei "klar", dass es durch die Transaktionen insgesamt bei RWE keinen Personalabbau geben werde. Von den nach Abschluss 70.000 Arbeitsplätzen bei Eon sollen 5000 nach eigenen Angaben wegfallen. Ende 2017 beschäftigte Eon nach eigenen Angaben 42.700 Mitarbeiter.

Eon wird am Ende ein reiner Netzbetreiber und Stromversorger, der laut Finanzvorstand Marc Spieker 80 Prozent seiner Erträge im Netzbereich verdienen will. RWE wird durch die Transaktionen in mehreren Schritten zu einem Stromproduzenten, der 90 Prozent seines Umsatzes aus seinen Kraftwerken verdient. Heute sind es laut RWE-Finanzvorstand Markus Krebber 60 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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