Wirtschaft

Trotz drohender Aufspaltung Innogy hält starr am Kurs fest

Innogy droht die Zerschlagung durch RWE und Eon. Doch das Unternehmen gibt sich unbeeindruckt und hält an seinen Jahresplänen fest. Demnach soll der Bereich der erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden.

Der vor der Zerschlagung stehende Energiekonzern Innogy hält an seinem Investitionskurs fest und will den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Zu den Plänen des Großaktionärs RWE und des Konkurrenten Eon hielt sich Innogy zunächst bedeckt. Man werde dazu "zu gegebener Zeit Stellung nehmen", sagte Vorstandschef Uwe Tigges. RWE und Eon hatten am Vortag überraschend mitgeteilt, dass sie die Geschäftsfelder von Innogy unter sich aufteilen wollen. Das erst zwei Jahre alte Unternehmen Innogy würde damit aufhören zu existieren.

Dessen ungeachtet bekräftigte Innogy die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach rechnet das Unternehmen weiter von einem bereinigten Nettogewinn in Höhe von mehr als 1,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll sich auf rund 2,7 Milliarden Euro belaufen. Im Bereich erneuerbare Energien rechnet Innogy mit einem stagnierenden Ergebnis.

Dividende stabil

Insgesamt hält Innogy zudem auch an seiner Wachstumsstrategie fest: Bis 2020 will der Konzern netto 2,0 Milliarden bis 2,5 Milliarden Euro jährlich investieren. Schwerpunkt sollen die drei Kernbereiche des Unternehmens sein. Innogy will zeitgleich bis 2020 brutto 400 Millionen Euro sparen.

Im vergangenen Jahr erreichte Innogy seine erst im Dezember gesenkte Prognose. Demnach stieg das bereinigte Ebit leicht um drei Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Dazu trug das Netzgeschäft mit rund 1,9 Milliarden Euro den Löwenanteil bei. Das Nettoergebnis wurde mit 778 Millionen Euro nahezu halbiert - unter anderem wegen Abschreibungen auf das britische Vertriebsgeschäft. Bereinigt stieg das Nettoergebnis um neun Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Dividende bleibt mit 1,60 Euro je Aktie unverändert.

Innogy war zuletzt schwer gebeutelt. Nach der Gewinnwarnung und einem Kursverlust an der Börse räumte Vorstandschef Peter Terium im vergangenen Dezember seinen Posten. Seitdem führt Personalvorstand Uwe Tigges kommissarisch den Vorstand. Finanzvorstand Bernhard Günther war vor einigen Tagen Opfer einer Säureattacke geworden. Er erlitt schwere Verletzungen und schwebte zeitweise in Lebensgefahr.

Quelle: ntv.de, fhe/dpa

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