Wirtschaft

Neue Velaro-Baureihe vorgestellt Siemens baut sparsamen Superschnellzug

Der Hochgeschwindigkeitszug "Velaro Novo" soll bis zu 360 km/h schnell fahren können.

Der Hochgeschwindigkeitszug "Velaro Novo" soll bis zu 360 km/h schnell fahren können.

(Foto: picture alliance/dpa)

Siemens Alstom soll der zweitgrößte Zugbauer der Welt werden - nach der Fusion der Bahnsparten beider Konzerne. Bevor es soweit ist, wird Siemens die neue Ausgabe des Hochgeschwindigkeitszugs Velaro bauen. Er soll stromsparender, größer und leiser sein.

Die Zugsparte von Siemens sieht sich vor der Ausgliederung aus dem Mutterkonzern und der geplanten Fusion mit dem französischen Zughersteller Alstom in einer starken Position. Die Sparte mache seit vier Jahren stabile Profite und arbeite erfolgreich an großen Zukunftsprojekten, sagten die Spartenchefs Michael Peter und Sabrina Soussan in Krefeld. Als wichtigste Neuerung stellten sie den neuen Hochgeschwindigkeitszug "Velaro Novo" vor.

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Peter und Soussan betonten, dass sie bis zum Abschluss der Fusion weiterhin mit Alstom konkurrierten. Deshalb entwickele Siemens auch die neueste Generation seines Hochgeschwindigkeitszugs weiter, obwohl dieser mit Alstoms TGV konkurriert. "Wir haben viel Geld in den Velaro investiert, und er ist international sehr erfolgreich", sagte Soussan. Siemens nennt das Modell Velaro, in Deutschland ist der Zug bekannt als ICE von der Deutschen Bahn.

Der neue Zug soll bis zu 360 Kilometer pro Stunde fahren können und basiert auf dem ICE 3. "Es wird der sparsamste Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weltmarkt", sagte Soussan. Bei Tempo 300 soll er 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als der Vorgänger. Durch die Leichtbaukonstruktion sei das Gewicht der Züge reduziert worden.

Größer und leiser

Gleichzeitig hat der Zug zehn Prozent mehr verfügbaren Platz und ist leiser. In den Wagen gebe es keine festen Einbauten, so dass die Bahnbetreiber sie flexibel einrichten könnten. Seit April wird der Zug von der Deutschen Bahn getestet. Die dann fünfte Generation des Zuges soll ab dem Jahr 2023 ausgeliefert werden. Nach Angaben von Siemens sind bislang mehr als 1000 Velaro-Züge im Einsatz, unter anderem in Frankreich, Russland und China. In Deutschland ist eine Baureihe des ICE 3 ein Velaro-Modell. Velaro-Züge werden wie der ICE 4 im Krefelder Siemens-Werk gebaut.

Peter betonte, dass sich Alstom und Siemens trotzdem gut ergänzten. Alstom sei in anderen Ländern tätig als Siemens. Als Vorbereitung auf die Fusion wird die Mobilitätssparte Anfang August eine rechtlich eigenständige Tochtergesellschaft von Siemens. Nach der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden soll sie wohl im ersten Halbjahr 2019 mit Alstom fusionieren.

Siemens bringt 30.500 Mitarbeiter und einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro in die neue Firma mit. Nach der Fusion soll Siemens Alstom 65.000 Mitarbeiter sowie einen Umsatz von 15,6 Milliarden Euro haben und damit zweitgrößter Zugbauer der Welt werden. Weltgrößter Zugbauer ist das chinesische Unternehmen CRRC mit einem rund doppelt so hohen Umsatz.

Quelle: ntv.de, cam/AFP/dpa

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