Wirtschaft

Rama, Becel und Flora Unilever verkauft Geschäft mit Margarine

Mit dem Margarinegeschäft trennt sich Unilever von einer seiner schwächsten Sparten.

Mit dem Margarinegeschäft trennt sich Unilever von einer seiner schwächsten Sparten.

(Foto: imago/Schöning)

Für den internationalen Lebensmittel- und Konsumgüterriesen Unilever beginnt einst alles mit Brotaufstrichen. Nun will er sich von der nicht mehr lukrativen Sparte trennen und verkauft Rama, Becel und Flora an Finanzinvestoren. Profitieren sollen die Aktionäre.

Der Lebensmittelkonzern Unilever hat sein Geschäft mit den Brotaufstrichen Rama, Becel und Flora an den Finanzinvestor KKR verkauft. Das niederländisch-britische Unternehmen erhält dafür 6,83 Milliarden Euro, wie Unilever in London mitteilte. Der Abschluss des Geschäfts werde Mitte 2018 erwartet. Unilever hatte sich nach dem abgewehrten Übernahmeversuch durch den US-Konzern und bekannten Ketchup-Hersteller Kraft Heinz ein umfangreiches Veränderungsprogramm verordnet.

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Dabei war im Frühjahr auch angekündigt worden, dass die Sparte für Brotaufstriche mit Marken wie Rama, Becel und Flora abgestoßen werden soll. Ziel ist es, bis 2020 die Kosten zu senken und die Ertragskraft zu steigern. Mit dem Verkauf der Brotaufstrich-Marken trennt sich Unilever von einem seiner schwächsten Bereiche. In den letzten Jahren war der Absatz in Europa und den USA gesunken, weil immer mehr Kunden lieber zu Butter statt zu Margarine greifen.Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei gut 3 Milliarden Euro - konzernweit waren es im gleichen Zeitraum knapp 53 Milliarden Euro.

Investitionen zahlten sich nicht aus

KKR
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Mit dem Verkauf setzt Unilever jahrelangen Spekulationen ein Ende, ob der Konzern sich wirklich von dem Geschäft trennt, in dem er seine Wurzeln hat. Unilever wurde 1929 durch die Fusion des britischen Seifenherstellers Lever Brothers und der niederländischen Margarine Unie gegründet, die mit der Herstellung des rein pflanzlich gewonnen Aufstrichs 1872 begonnen hatte.

Vor drei Jahren gliederte Unilever sein Margarinegeschäft in den USA und Europa in eine eigene "Back-, Koch- und Aufstrich"-Sparte aus, die ihre Kosten selbst verwalten und ihre eigenen Entscheidungen unabhängig vom restlichen Konzerns treffen durfte. Verkaufen wollte Unilever das immer noch lukrative Geschäft da noch nicht. Die Sparte entwickelte neue Produkte zum Kochen und steckte Geld in die Vermarktung der gesundheitlichen Vorteile seiner Aufstriche, doch die Bemühungen zahlten sich nicht aus und die Umsätze gingen weiter zurück.

Mit im Rennen um die Sparte waren dem Vernehmen nach auch die Finanzinvestoren Apollo und CVC. Der Konzern will sich nun auf seine gut laufenden Geschäfte konzentrieren. Zu Unilever gehören Marken wie Knorr, Dove und Ben & Jerry's. Der Erlös aus dem Verkauf soll den Aktionären zufließen - es sei denn, es ergebe sich eine "wertschöpfende Zukaufsmöglichkeit".

Quelle: ntv.de, fhe/dpa/DJ

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