Steuerzahler zahlen Milliarden Deutsche Bankenkrise ist noch nicht vorbei
12.09.2018, 23:55 UhrVor zehn Jahren geht Lehman pleite und eine weltweite Finanzkrise bricht sich Bahn. Banken und Versicherer werden mit Staatsmitteln gerettet, auch in Deutschland. Erstmals muss die Bundesregierung konkrete Zahlen nennen.
Die Finanzkrise hat die deutschen Steuerzahler eine zweistellige Milliardensumme gekostet – und die Summe könnte noch steigen. Bis Ende 2017 summierten sich die Kosten der öffentlichen Haushalte auf 59 Milliarden Euro, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Daten der Bundesregierung schreibt, die damit auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen reagiert. In den rund 59 Milliarden Euro seien ausgereichte Garantien, Kredite und Kapitalspritzen enthalten.
Diese Summe ist nur vorläufig, wie es weiter heißt, weil die Hilfen nicht abgeschlossen sind. Neue Zahlen wiesen darauf hin, dass die Verluste auf mehr als 68 Milliarden Euro steigen werden. "Die Bankenkrise in Deutschland ist noch nicht vorbei", sagt der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick dem Blatt.
Bund, Länder und Kommunen sind also zehn Jahre nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise weiter damit beschäftigt, heimische Banken zu stützen. Die Bilanz sei "verheerend", so Schick. Es werde erstmals sichtbar, wie stark die Bürger belastet worden seien. "Eine vierköpfige Familie hat mehr als 3000 Euro für die Pleitebanken bezahlt." Hinzu kämen die indirekten Kosten der Bankenkrise, also Entlassungen und Konjunkturpakete, Eurokrise und Streit in Europa, Nullzinsen und Probleme bei der Altersvorsorge und steigende Mieten.
Quelle: ntv.de, bad