Wirtschaft

Dämpfer beim Konsumklima Deutschlands Verbraucher zögern

Leichte Abschwächung auf "überaus hohem Niveau": Die Kauflaune der Deutschen bleibt stark.

Leichte Abschwächung auf "überaus hohem Niveau": Die Kauflaune der Deutschen bleibt stark.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zum nahenden Ende des Sommers trübt sich die Kauffreude der Deutschen leicht ein. Die Nürnberger Konsumforscher verweisen unter anderem auf wachsende Bedenken bei den Einkommenserwartungen. Die Entspannung im Handelsstreit zeigt Wirkung.

Höhere Energiepreise und die Auswirkungen der seit Jahren anhaltend niedrigen Zinsen haben die Verbraucherstimmung in Deutschland leicht eingetrübt. Beide Faktoren zusammen seien für die Konsumenten keine gute Nachricht, sagte der Konsumforscher Rolf Bürkl vom Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK. Die Ersparnisse der Verbraucher verlören dadurch an Wert, erklärte er. Den Deutschen blieben damit weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen im Geldbeutel übrig.

In der aktuellen GfK-Einschätzung sagen die Marktforscher für September eine leichte Verschlechterung des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat voraus: Der GfK-Konsumklimaindex sinkt um 0,1 Zähler auf 10,5 Punkte.

Die leichte Eintrübung geht laut Bürkl auch auf die gesunkenen Einkommenserwartungen zurück. In der Summe gehen die befragten Bundesbürger demnach davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden Wochen eher verschlechtern werde. Auch die Anschaffungsneigung schwächen sich leicht ab, bewegen sich weiterhin auf einem "überaus hohen Niveau", wie es bei der GfK heißt. Grund dafür sei die "sehr gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt", daher hätten die Verbraucher nur eine geringe Furcht, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Bei den Konjunkturaussichten seien die Verbraucher dagegen inzwischen wieder optimistischer, heißt es aus Nürnberg. Hauptgrund sei, dass sich der Handelsstreit der USA mit China und der EU nach Einschätzung der befragten Deutschen etwas entspannt habe. Es sei aber noch zu früh, um von einer "Trendwende" zu sprechen. Getragen werden die Konjunkturaussichten von der realen wirtschaftlichen Entwicklung, wie kürzlich auch das Statistische Bundesamt bestätigt hatte. Verbraucher sähen die deutsche Wirtschaft auf einem "soliden Wachstumskurs", erklärte Bürkl.

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima befragen die GfK-Forscher monatlich rund 2000 Verbraucher in persönlichen Interviews. Die im Konsumklimaindex zusammengefasste Auswertung zur Verbraucherstimmung liefert Unternehmern und Börsianern Hinweise zur Entwicklung des privaten Konsums in Deutschland.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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