Wirtschaft

Wink mit dem Zaunpfahl Bitcoin-Konferenz akzeptiert keine Bitcoins

Unter dem Gesichtspunkt Nützlichkeit läuft es nicht gut für den Bitcoin.

Unter dem Gesichtspunkt Nützlichkeit läuft es nicht gut für den Bitcoin.

(Foto: imago/Science Photo Library)

Dass Bitcoin ist nicht die schnellste und günstigste Kryptowährung ist. Welche Folgen das hat, zeigt sich nun: Ausgerechnet bei einer Bitcoin-Tagung sind die Coins nutzlos. Skandal? Nein, eher ein "Gruß" an die Entwickler.

Wer an der North American Bitcoin Conference in Miami teilnehmen möchte und noch kein Ticket hat, kann seine Bitcoins gleich mal stecken lassen. Die Veranstalter wollen nur noch Dollar sehen. Laut news.bitcoin.com werden die Coins der immer noch bekanntesten Kryptowährung als Bezahlung für die Eintrittstickets nicht mehr angenommen. Die Gebühren seien zu hoch und die Transaktionsgeschwindigkeit zu schleppend, begründen die Veranstalter ihre Entscheidung.

Durch den Bitcoin-Hype dauern Transaktionen in der Tat immer länger. Außerdem entstehen beim Tausch der Währung zum Teil auch hohe Kosten. Zu bestimmten Tageszeiten sind mittlerweile pro Transaktion bis zu 60 Dollar fällig. Und der Preis garantiert noch lange keine schnelle Abwicklung, wie auf der Plattform estimatefee.com gut nachvollzogen werden kann.

Sowohl die Gebühren, als auch die Geschwindigkeit auf der Blockchain sind in der Kryptoszene schon länger Gegenstand heißer Diskussionen. Der Krypto-Experte Alex de Vries zum Beispiel hält es sogar für denkbar, dass deshalb andere virtuelle Währungen an Bitcoin vorbeiziehen könnten. Bitcoin sei einfach "nicht innovativ genug".

Ein Grund hierfür ist für de Vries auch die negative Haltung der Entwickler gegenüber weiteren Abspaltungen wie Bitcoin Cash. Weiteres "forken" wie es in der Szene genannt wird, würde die Geschwindigkeiten erhöhen. "Nichts zu tun, ist wohl das riskanteste, was man tun kann. Wer nicht effizient ist, läuft Gefahr, zu verschwinden," sagt de Vries n-tv.de.

Die Folgen sind nicht zu übersehen. Die Akzeptanz in der Wirtschaft schrumpft merklich: Die Spieleplattform Steam zum Beispiel nimmt wegen der enormen Preischwankungen schon seit längerem keine Bitcoins mehr an. Erst kürzlich kündigte auch Microsoft an, den Reiter in der Navigation "Bitcoin einlösen" vorübergehend als Zahlungsoption zu entfernen. Unter dem Gesichtspunkt Nützlichkeit ist das eine schlechte Entwicklung.

Die offizielle Formulierung der Organisatoren auf der Website der Konferenz, lautet: "Aufgrund der Engpässe im Netzwerk und der manuellen Bearbeitung haben wir die Kartenzahlungen mit Kryptowährungen beendet. Hoffentlich gibt es nächstes Jahr mehr Einigkeit in der Community in Sachen Skalierung und globaler Akzeptanz."

Die Organisatoren prüfen jetzt, ob alternativ eine andere Kryptowährung mit günstigeren Gebühren als Zahlungsmittel in Frage kommen könnte. Die Umsetzung gestaltet sich für Ticket-Dienstleister zwei Wochen vor der Veranstaltung jedoch schwierig. Die meisten haben bislang keine entsprechenden Zahlungsfunktionen für Krypto-Coins. In einem Jahr werde es sicherlich bessere Tools mit automatisch integrierten Krypto-Alternativen geben, prophezeien die Veranstalter.

Die North American Bitcoin Conference (TNABC) findet am 18 bis 19. Januar im Zentrum von Miami im US-Bundesstaat Florida statt. Ein Last-Minute-Ticket kostet 1000 Dollar. Theoretisch würden dafür im Augenblick 0,07 Bitcoin fällig.

Quelle: ntv.de, ddi

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