Wirtschaft

Strafzinsen und Währungsgewinne Schweizer Notenbank verdoppelt Überschuss

Die Abwertung des Franken lässt den Wert der Fremdwährungsreserven der SNB anschwellen.

Die Abwertung des Franken lässt den Wert der Fremdwährungsreserven der SNB anschwellen.

(Foto: REUTERS)

Mehr als 54 Milliarden Franken verdient die Schweizer Nationalbank vor allem dank satter Kursgewinne ihrer Währungsreserven und Strafzinsen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Jahr 2017 ihren Überschuss mehr als verdoppelt. Der Jahresüberschuss stieg auf 54,4 (Vorjahr: 24,5) Milliarden Franken, wie die SNB mitteilte. Besonders stark legte der Überschuss aus Fremdwährungspositionen zu, nämlich auf 49,7 Milliarden Franken.

Franken / Euro
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Auch die Negativzinsen von minus 0,75 Prozent, die die SNB ab einem gewissen Freibetrag von den Banken erhebt, trugen zum Milliardenüberschuss bei. Sie spülten der Zentralbank 2,02 Milliarden Franken in die Kasse. Mit den Strafzinsen will die SNB den Franken möglichst unattraktiv für Anleger machen und so einen wirtschaftsschädlichen Höhenflug der Währung verhindern. Aus dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 3,1 (3,9) Milliarden Franken.

Die SNB legte die Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 5,0 Milliarden Franken fest. Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 20,0 Milliarden Franken resultierte ein Bilanzgewinn von 69,3 Milliarden Franken.

Maximale Ausschüttung an Aktionäre

Dies ermöglichte eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie, was dem im Gesetz festgesetzten maximalen Betrag entspricht, sowie eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone von 1 Milliarden Franken. Anders als etwa die Bundesbank ist die Schweizer Notenbank teilweise im Besitz privater Aktionäre. Der Bund und die Kantone halten zusammen 55 Prozent der Anteile.

Bund und Kantonen steht zudem eine Zusatzausschüttung von 1 Milliarde Franken zu, da die Ausschüttungsreserve nach Gewinnverwendung den Betrag von 20 Milliarden Franken übersteigt. Der auszuschüttende Betrag von insgesamt 2 Milliarden Franken geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve 67,3 Milliarden Franken betragen.

Quelle: ntv.de, mob/dpa

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