Wirtschaft

Social Trading- und CFD-Anbieter Krypto- und Brokerangebote im Check

Anleger müssen sich in der schönen neuen Anlagewelt erst einmal zurechtfinden.

Anleger müssen sich in der schönen neuen Anlagewelt erst einmal zurechtfinden.

(Foto: REUTERS)

Mit den zunehmenden Rekorden an den Börsen wachsen auch die Angebote für Börsianer. Neue Basiswerte wie Kryptowährungen sind dazugekommen. Was haben die Social Trading- und CFD-Broker noch im Angebot?

Feingold Research hat auch in diesem Jahr die Angebote und Internetauftritte der Social Trading- und CFD-Anbieter geprüft. Unter die Lupe genommen wurden die Emittenten, die schon länger hierzulande ansässig sind und Mindeststandards bei der Regulierung erfüllen.

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Das Ergebnis: So unterschiedlich die Angebote der Anbieter sind, fast alle legen sehr viel Wert darauf, ihren Kunden das Trading Knowhow beizubringen. So können sich Interessierte zwischen zahlreichen Webinaren, Tools oder Chartprogrammen entscheiden. Die Gebühren sind dabei meist niedriger als bei herkömmlichen Brokern, allerdings ist die Gegenpartei meist der Emittent selber. Bei vielen Brokern ist es aber auch möglich, über eine Börse zu handeln, allerdings müssen hier wie üblich noch Börsengebühren gezahlt werden. Da der soziale Aspekt bei vielen Tradern immer mehr an Bedeutung gewinnt, wurde dieser Aspekt des Tradings diesmal hoch gewichtet. Beim diesjährigen Check landeten die Social Trading-Anbieter daher weit vorne.

Der Sieger ist ...

Sieger 2017 wurde ayondo. Auf der übersichtlich gestalteten Startseite hat der Nutzer die Wahl - klassisches CFD-Angebot oder Social Trading. Die Besonderheit dieser Plattform ist das breite Angebot an Basiswerten und an Experten, denen man per Social Trading folgen kann. Und so funktioniert's: Die Trader werden in fünf Karrierestufen eingeteilt. Auf der höchsten Performancestufe hat der Nutzer derzeit eine Auswahl aus 25 Experten, deren Handelsentscheidungen übernommen werden können.

Bei der Preisgestaltung liegt der Broker, der auch den Bitcoin in sein Angebot aufgenommen hat, in unserem Test im vorderen Mittelfeld. Über den Bitcoin hinaus ist das Produktangebot gut. Handelbar sind auch Aktien aus Großbritannien, den USA oder anderen europäischen Börsen. Ebenfalls breit aufgestellt ist das Info-Angebot. Auf einem Blog und in mehrmals wöchentlich stattfindenden Webinaren werden Anleger und Trader auf dem neusten Stand gehalten. Die Darstellung der Seite wirkt modern und ansprechend, was sich auch auf die Handelsfläche überträgt. Anleger können direkt aus dem Chart ihre Orders aufgeben.

Platz 2 bis 4

Auf Platz zwei landet mit eToro ein anderer Social Trading-Anbieter. eToro bietet das weltweit größte Social Trading-Netzwerk an, seine Stärke: die CopyFunds. Anleger können sowohl Tradern folgen, als auch bestimmten zusammengesetzten Indizes. Nicht nur für Einsteiger ist das sicherlich eine interessante Option, sich an das Trading heranzutasten. Empfehlenswert ist hier insbesondere das Demo-Konto, bei dem Neulinge erste Gehversuche an der Börse ohne Verlustrisiko unternehmen können. Das Produktangebot reicht über Aktien, CFDs und Rohstoffe bis hin zu Währungen und zahlreichen Kryptowährungen, wobei die Gebühren insgesamt in einem vertretbaren Bereich liegen.

Auf Platz drei und damit auf das Podium hat es auch der Broker ActivTrades geschafft. Hier ist der Webauftritt sehr übersichtlich und kompakt, der Broker hat auch für die Preisstellung die Bestnote bekommen. Auch Kryptowährungen gehören inzwischen zum Angebot. Mit der Möglichkeit für ein Forum oder Social Trading hätte auch mehr herausspringen können.

Sehr ordentlich ist auch das Schulungsangebot, ebenso wie beim Nächstplatzierten CMC Markets. Der Online-Broker mit Sitz in London hat das Podium nur knapp verfehlt und bietet seinen Kunden ein umfangreiches Webinarangebot an. Mit einem Umfang von über 10.000 Produkten gehört CMC damit zu den führenden Anbietern von CFDs in Deutschland. Auch Währungen können gehandelt werden, wobei insgesamt 330 Währungspaare zur Verfügung stehen. In puncto Kosten zählt CMC zu den günstigeren Anbietern, die Gebühren liegen beispielsweise bei Aktienkäufen unter den Gebühren vieler Konkurrenten und Online-Brokern.

Kleine, aber feine Unterschiede

Im Bereich Transaktionskosten erhält auch IG von uns die Bestnote, da die Gebührenordnung transparent und übersichtlich ist. Jeder Bereich, Aktienhandel und CFDs, hat eigene Kostentabellen, die sich nach den unterschiedlichen Typen oder Handelsplätzen gliedern. Die Provisionen reichen beim Aktienhandel von 0,05  bis 0,1 Prozent. Das Webinarangebot ist gut, aber im Vergleich zu anderen Anbietern etwas schwächer. Ähnliches gilt für das Produktangebot, weshalb das Gesamtpaket bei IG ebenfalls gut bewertet wurde.

Auf den letzten beiden Plätzen landeten Wikifolio und der CFD-Anbieter XTB, die im Vergleich zu den anderen Brokern im Bereich der Schulungen und Preisstellungen schwächelten. Bei XTB wirkte sich noch die fehlende Social Trading-Anbindung negativ aus.

Die Möglichkeit des Social Tradings gibt es bei Wikifolio. Direkt auf der Plattform haben Anleger die Möglichkeit in profitable Wikifolios (Musterdepots) erfolgreicher Trader zu investieren. Daher muss nicht jedes Papier einzeln gekauft werden und das eigene Depot andauernd angepasst werden. Man folgt über das entsprechende Wikifolio der Anlagestrategie des ausgewählten Traders. Die Nutzung des Portals ist kostenlos, es fallen erst Transaktionsgebühren an, wenn in ein Zertifikat investiert wird. Dann fällt eine Zertifikategebühr von 0,95 Prozent p.a. an. Weitere Kosten entstehen nur, wenn das Wikifolio neue Höchststände erreicht, Anleger zahlen dann individuell pro Wikifolio eine Performancegebühr bis maximal 30 Prozent vom Gewinn.

Die Webseite von XTB ist etwas gewöhnungsbedürftig, auch die Preisgestaltung ist etwas unübersichtlich. Jedoch bietet XTB einige Promotionen und Rabattaktionen für seine Kunden an. Die Navigation auf der Webseite ist durch die Darstellung der einzelnen Reiter nicht sehr intuitiv, worunter die Nutzerfreundlichkeit leidet. Einen Service bietet XTB mit unterschiedlichen Hotlines für die Themen Kontoeröffnung, Schulungen und Kundenservice an.

Fazit: Social Trading ist nicht nur ein Modetrend, sondern bietet handfeste Vorteile, um Erfahrungen an der Börse zu sammeln. Daher schneiden deren Anbieter im Check recht gut ab, aber auch CFD-Broker haben ihre Vorteile - die Tabelle gibt einen guten Überblick darüber.

Quelle: ntv.de

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