Ratgeber

Gold in echt und aus Papier So kommt Glanz ins Depot

Mit Gold hinterlegte Wertpapiere können eine gute Anlage sein.

Mit Gold hinterlegte Wertpapiere können eine gute Anlage sein.

(Foto: dpa)

Vom Jahr 2000 an bis heute steigt der Goldkurs von circa 300 auf mehr als 1300 US-Dollar je Unze. Das klingt nach einer guten Geldanlage. Und tatsächlich können Edelmetalle das Depot stabilisieren - unter bestimmten Voraussetzungen, wie Finanztest weiß.

Gold und Silber wird seit Tausenden von Jahren als Zahlungsmittel akzeptiert - was eine gewisse Werthaltigkeit nahelegt. Viele Anleger greifen deshalb bei den Edelmetallen zu, wohl auch deshalb, um sich bei schweren Wirtschaftskrisen vor einem totalen Verlust ihres Ersparten zu schützen.

Doch Rendite erzielen Anleger nur über den Preis. Zinsen und Dividenden sind hier nicht zu holen. Und obwohl sich der Goldpreis in den Jahren von 2000 bis 2011 auf bis zu 1900 US-Dollar pro Unze mehr als versechsfacht hat, bleibt Gold eine spekulative Anlage. Derzeit liegt der Goldpreis bei rund 1300 Dollar.

Aus Sicht von Finanztest spricht dennoch nichts dagegen, dem Depot Gold und ein wenig Silber beizumischen, doch nicht mehr als 5 bis 10 Prozent. Das investierte Kapital sollten Anleger für mindestens zehn Jahre entbehren können.

1 Kilogramm Gold für fast 35.000 Euro

Die meisten Deutschen greifen zu Münzen und Barren. Mit Standardmünzen wie dem Krügerrand oder Barren ab 100 Gramm können Anleger zu akzeptablen Bedingungen in echtes Gold investieren, zum Beispiel bei großen Onlinehänd­lern wie Pro Aurum oder Auragentum. Grundsätzlich gilt: Je kleiner, desto tiefer müssen Anleger für Barren und Münzen in die Tasche greifen. Wirt­schaftlich sinn­voll ist der Erwerb eines 1-Kilogramm-Barrens, da der Unterschied zum reinen Metall­wert, wie er täglich an der Börse gehandelt und fest­gelegt wird, geringer ausfällt. Mit einem aktuellen Preis von fast 35.000 Euro bindet so ein Barren aber auch viel Geld. Das andere Extrem, Gold­barren mit nur 1 Gramm Gewicht, eignet sich nicht als Geldanlage­­. Der Aufschlag auf den Material­wert liegt hier oft über 20 Prozent.  

Bei Gedenkmünzen oder Medaillen locken die Anbieter oft mit limitierten Auflagen und der Attraktivität für Sammler. Doch nur wenn sich eine Münze bei Sammlern großer Nachfrage erfreut, sind steigende Preise zu erwarten. Doch hier stellt sich die Frage nach einer sicheren Aufbewahrung. Zudem ist das Edelmetall in physischer Form meist teurer.    

Wer einfacher und günstiger investieren möchte, kann dies auch in Form von Wertpapieren tun - sogenannten ETCs (Exchange Traded Commodities – börsengehandelten Rohstoffen). Diese zeichnen den Goldpreis genau nach und sind auch in kleinen Einheiten handelbar.

Wer sich für Gold in Papierform entscheidet, sollte beachten, dass viele Zertifikate den Goldpreis zwar nachbilden, aber nicht mit echtem Gold besichert sind. Rein rechtlich handelt es sich bei ETCs um Inhaberschuldverschreibungen - mit allen Risiken. Geht der Herausgeber des Wertpapiers bankrott, ist das Kapital des Investors nicht geschützt. Ist das ETC hingegen eins zu eins mit Gold gedeckt, gibt dies dem Papier etwas mehr Sicherheit - theoretisch. Was im Falle einer Insolvenz tatsächlich passieren würde, ist unklar. Denn entsprechende Fallbeispiele sind bisher ausgegeblieben.

Gold-Zertifikate, die mit echtem Gold hinterlegt sind, gibt es zum Beispiel von "Euwax Gold" (ISIN: DE000EWG0LD1) oder "Xetra Gold" (ISIN: DE000A0S9GB0). Zudem ist es bei beiden Papieren möglich, sich das so erworbene Edelmetall auch nach Hause liefern zu lassen. Wer mit dem "Xetra Gold" Kursgewinne erzielt, kann sich nach einem Jahr darüber freuen, dass diese Abgeltungssteuerfrei sind. Dies hat der Bundesfinanzhof mit zwei Urteilen entschieden. 

Quelle: ntv.de, awi

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